Schifffahrtsamt in Saarbrücken droht die Schließung

Saarbrücken/Berlin. Die Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV) in Deutschland droht das Wasser- und Schifffahrtsamt in Saarbrücken fortzuspülen. Wie ein Sprecher von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gestern der SZ auf Anfrage bestätigte, werde dem Haushaltsausschuss des Bundestags am Mittwoch der Reformplan vorgelegt

Saarbrücken/Berlin. Die Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV) in Deutschland droht das Wasser- und Schifffahrtsamt in Saarbrücken fortzuspülen. Wie ein Sprecher von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gestern der SZ auf Anfrage bestätigte, werde dem Haushaltsausschuss des Bundestags am Mittwoch der Reformplan vorgelegt. Nach Informationen des Personalratschefs des WSA Saarbrücken, Peter Folz, soll die Bundeseinrichtung mit 200 Beschäftigten nächstes Jahr zur Außenstelle eines ebenso abgespeckten WSA Trier herabgestuft und bis 2020 ganz geschlossen werden. "Das nächste revierbezogene Amt, an das sich die Landesregierung dann wenden kann, wird das WSA Bingen sein", erklärte Folz. Er habe bereits vor drei Wochen seine Befürchtungen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vorgetragen, die daraufhin versucht habe, mit Ramsauer zu telefonieren. Ein Sprecher der Ministerpräsidentin bestätigte gestern, dass sie sowohl mit Ramsauer, als auch mit Umweltminister Peter Altmaier und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (beide CDU) über die WSV-Reform gesprochen habe. "Es ist wichtig, dass die Haushälter der CDU wissen, was sie da abnicken", so Folz. Folz bezeichnete die Pläne als "ganz schlimme Sache". Der Leiter des WSA Saarbrücken, Albert Schöpflin, teilte der SZ mit, er könne "leider keine Auskünfte erteilen".Verdi-Saar-Chef Alfred Staudt zeigte sich entsetzt über Ramsauers Pläne. Es könne nicht sein, dass eine wichtige Verkehrsstraße wie die Saar, über die etwa Erze und Kohle für die Dillinger Hütte transportiert würden, nicht mehr vom WSA Saarbrücken betreut werde. Offenbar werde das Saarland im Unions-Streit um das Betreuungsgeld in Haftung genommen. Staudt vermutet, dass die Kritik der Saar-CDU am Betreuungsgeld die CSU erzürnt. "Das sind Machtspiele auf dem Rücken unserer Region", so der Verdi-Chef. dik

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