Schiedsrichter sollten auch mal zu Wort kommen

Wir Journalisten sollen ja immer darauf achten, dass zu einem Thema möglichst alle Seiten gehört werden. Dabei wird aber im Fußball eine Gruppe sträflich vernachlässigt: die Schiedsrichter. Gleiches Recht für alle, auch sie sollten öfters in der Zeitung vorkommen. So finden wir es nicht richtig, dass nur Trainer, Spieler und Funktionäre zu Wort kommen

Wir Journalisten sollen ja immer darauf achten, dass zu einem Thema möglichst alle Seiten gehört werden. Dabei wird aber im Fußball eine Gruppe sträflich vernachlässigt: die Schiedsrichter. Gleiches Recht für alle, auch sie sollten öfters in der Zeitung vorkommen. So finden wir es nicht richtig, dass nur Trainer, Spieler und Funktionäre zu Wort kommen. Daher liest man auch immer nur, dass der Schiri an der Niederlage Schuld war. Nie die Spieler oder der Trainer. Oft lesen wir zum Beispiel von Trainern, die sagen: "Wir sind heute mit der Schiedsrichterleistung sehr unzufrieden. Der hat das Spiel über 90 Minuten nie im Griff gehabt." Nehmen wir an, auch der Unparteiische hätte sich äußern können. Vielleicht hätte er dann ja gesagt: "Ich bin heute mit der Leistung der Heimelf sehr unzufrieden. Die haben das Spiel über 90 Minuten nie im Griff gehabt."

Anderes Beispiel. Gerne heißt es nach Heimniederlagen auch aus dem Clubheim: "Der Schiri hatte heute einen ganz schwachen Tag erwischt, er zeigte sich selten auf der Höhe des Geschehens." Hätte man den Referee gefragt, hätte der vielleicht geantwortet: "Die Gastgeber hatten heute einen ganz schwachen Tag erwischt, sie zeigten sich selten auf der Höhe des Geschehens." Oder: Am vergangenen Samstag maulte nach dem 1:1 des SV Gersheim gegen den TuS Rubenheim in der Bezirksliga Homburg Gersheims Spielausschussvorsitzender David Mischo über den Ausgleich: "Von 100 Schiedsrichtern hätten 99 einen Freistoß für uns gepfiffen." Vielleicht hätte Schiedsrichter Martin Behr ja gesagt: "Von 100 Mannschaften hätten sich 99 da nicht beschwert."

Zugegeben, alles Spekulation. Aber gerecht wäre es doch, wenn auch die Herren in Schwarz öfters zu Wort kämen.

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