Nonnweiler. Wenn es in den Nonnweiler Ortsteilen Schwarzenbach, Primstal und Otzenhausen zu Nachbarschaftsproblemen kommt und der Schiedsmann angerufen wird, tritt Klaus Rausch auf den Plan. "Ich gehe auf beide Parteien zu und versuche zu vermitteln", berichtet Rausch. Auf dem Dorf funktioniere so was sicherlich besser als in der Stadt. Zu 99 Prozent sei es ihm bislang gelungen, Fälle im Vorfeld aus der Welt zu schaffen. "Mal war eine Hecke zu hoch, einmal ist auch ein Hund beleidigt worden", zählt Rausch zwei Fälle auf. Viele Konflikte ließen sich im Gespräch klären. "Die Lösung des Streits kommt meist nicht von mir, sondern ergibt sich im Gespräch von ganz alleine."Miteinander reden sei besser, als den Klageweg vor Gericht einzuschlagen. Denn bei Nachbarschaftsstreit gebe es vor Gericht sowieso keinen Sieger. "Die Leute leben hinterher weiter nebeneinander." Christian Seel vom Saar-Justizministerium überreichte ihm für die 25-jährige Tätigkeit als Schiedsmann eine silberne Ehrennadel und lobte: "Klaus Rausch ist der geborene Schiedsmann. Er hat die Fähigkeit, Leute zu Lösungen zu führen, weil er an Lösungen interessiert ist." Seel sprach aus eigener Erfahrung. Zwei Jahre habe sich sein Berufsweg mit Rauschs gekreuzt. 46 Jahre war der Otzenhauser an den Amtsgerichten Sulzbach, Saarbrücken und Lebach als Rechtspfleger tätig. Seit 1. Dezember ist Rausch im Ruhestand. "Meine Berufserfahrung hilft mir natürlich bei der Tätigkeit als Schiedsmann", sagte Rausch.

Der Direktor des St. Wendeler Amtsgerichts, Helmut Adams, bestätigte, dass die Gerichte von der Arbeit der Schiedsleute profitierten. "Klaus Rausch hat sich 25 Jahre in den Dienst der Menschen gestellt. Er hat die Fähigkeit, ausgleichend zu wirken, und besitzt Kenntnisse von Land und Leuten." Bürgermeister Franz Josef Barth meinte, Schiedsmann sei ein schwieriges Amt. "Für Streitigkeiten immer Lösungen zu finden, da muss man einen langen Atem haben." frf