Schengen-Lyzeum wird teurer

Perl. Bei der Verabschiedung des Haushaltes im Kreistag von Merzig Wadern wurde bekannt, dass der ursprünglich vorgesehene Kostenrahmen von 25 Millionen Euro für das deutsch-luxemburgische Schengen-Lyzeum wahrscheinlich überschritten wird

Perl. Bei der Verabschiedung des Haushaltes im Kreistag von Merzig Wadern wurde bekannt, dass der ursprünglich vorgesehene Kostenrahmen von 25 Millionen Euro für das deutsch-luxemburgische Schengen-Lyzeum wahrscheinlich überschritten wird. Der Landkreis Merzig-Wadern als Schulträger hat einen "Sicherheitspuffer" von 1,5 Millionen Euro in seinem Haushalt eingeplant, um die erwartete Überschreitung der Baukosten abzudecken. Die Hälfte dieses Vorsorge-Betrages übernimmt das Großherzogtum Luxemburg.Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich erläuterte gegenüber der SZ: "Die im deutsch-luxemburgischen Staatsvertrag festgehaltene Kosten-Obergrenze von 25 Millionen Euro wird deswegen überschritten, weil die tatsächlichen Baukosten in mehreren Punkten von den Ansätzen in den Planungen und Ausschreibungen abweichen." Rund ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Schulneubaus würden die letzten abschließenden Rechnungen der beauftragten Firmen eingehen.

Dabei zeige sich, dass bei einigen Gewerken die Mengen bei den tatsächlich verbrauchten Baumaterialien von den Ansätzen der Planer bei der Ausschreibung abweichen würden. Jeder dieser Posten werde aber noch überprüft, so dass noch keine endgültige Aussage getroffen werden könne, wie hoch die Kostenüberschreitung tatsächlich ausfallen werde. Wie Michael Klauck von der Bauverwaltung des Kreises ergänzte, werde man in etwa zwei bis drei Monaten in diesem Punkt Klarheit haben. Mit den jetzt veranschlagten 1,5 Millionen extra sei der Kreis aber für alle Eventualitäten gerüstet.

Wie es zu solchen Überschreitungen der Kosten-Ansätze kommen kann, machte Kreis-Baudezernent Franz-Josef Wagner an einem Beispiel deutlich: So habe der Kreis wegen eines formalen Fehlers die Rohbauarbeiten neu ausschreiben müssen, was mehrere Monate Verzögerung mit sich gebracht habe. Genau in dieser Zeit seien die Stahlpreise explodiert, was allein 800 000 Euro an Mehrkosten verursacht habe. Zudem habe es gegenüber den ursprünglichen Plänen einige gravierende konzeptionelle Veränderungen gegeben. Auch sei der Zeitdruck für den Neubau enorm gewesen.

Daniela Schlegel-Friedrich sagte, der Landkreis habe rund 7,5 Millionen für die Schule beisteuern müssen, den Rest der Kosten hätten sich Luxemburg, das die Schule zur Hälfte bezahlt, und das Saarland geteilt. "Für diese 7,5 Millionen haben wir einen Schul-Neubau auf Top-Standard bekommen." "Für 7,5 Millionen Euro haben wir einen Top-Schul- Neubau bekommen."

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich

chronologie

Der Weg zum Schengen-Lyzeum:

23. März 2005: Grundsatzbeschluss der Bildungsminister Luxemburgs und des Saarlandes zur Schaffung einer gemeinsamen weiterführenden Schule.

6. Juni 2006: Vorstellung des Projektes Schengen-Lyzeum im Kreistag.

Juni/Juli 2006: Die Regierungen Luxemburgs und des Saarlandes und der Kreistag Merzig-Wadern billigen das gemeinsame Abkommen über die Errichtung der deutsch-luxemburgischen Schule.

27. August 2007: Offizielle Eröffnung des Schengen-Lyzeums. 130 Schüler aus der Region werden in fünf Klassen eingeschult.

29. Oktober 2007: Der Kreistag billigt die Erweiterung des Schengen-Lyzeums von den ursprünglich geplanten vier Klassen pro Jahrgang auf fünf Klassen. Die geschätzten Baukosten steigen dadurch von zwölf auf 20,4 Millionen Euro.

25. Juni 2008: Erteilung der Genehmigung zum Umbau der ERS Perl sowie dem Neubau des übrigen Schulgebäudes am Schengen-Lyzeum.

11. August 2008: Beginn der Bauarbeiten.

12. Januar 2009: Grundsteinlegung.

1. Juli 2011: Offizielle Eröffnung des Schul-Neubaus. red

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