Schengen-Lyzeum macht Schule

Perl/Brüssel · Die Europabevollmächtigte Helma Kuhn-Theis stellte in Brüssel das Schengen-Lyzeum vor 110 Bildungsexperten aus ganz Europa vor. Besonders die mehrsprachige Ausbildung ist ein wesentlicher Schlüssel, um beruflich in Europa Fuß zu fassen.

"Das Schengen-Lyzeum als erfolgreiche Kooperation zweier Länder könnte ein gutes Beispiel für andere europäische Grenzregionen sein. Es ist ein Erfolgsmodell, das die Vorzüge der Schulsysteme zweier Länder zum Wohle der Schülerinnen und Schüler miteinander verbindet." Mit diesen Worten leitete die saarländische Europabevollmächtigte Helma Kuhn-Theis die Vorstellung des Schengen-Lyzeums vor 110 Bildungsexperten aus ganz Europa ein. Diese trafen sich unlängst in Brüssel im Ausschuss der Regionen, um im Rahmen der Fachkommissionssitzung Bildung, Jugend, Kultur und Forschung auch über den Erfolg der saarländisch-luxemburgischen Schule unterrichtet zu werden. Kuhn-Theis hatte die Vorstellung des saarländischen Modells in der Fachkommission möglich gemacht, weil sie davon überzeugt ist, dass dieses Modell auch in anderen Grenzregionen Europas mit ähnlichem Erfolg umgesetzt werden könnte. Besonders die mehrsprachige Ausbildung, die an der Schule einen Schwerpunkt bildet, sei wesentlicher Schlüssel für den erfolgreichen Start in ein Berufsleben in Europa, sagte Kuhn-Theis in Brüssel. Schulleiter Volker Staudt, der zur Präsentation nach Brüssel gereist war, hob die Geschwindigkeit, mit der das Schengen-Lyzeum aus der Taufe gehoben wurde, hervor. "Eine solche binationale Schule in knapp zwei Jahre an den Start bringen, ist schon rekordverdächtig", befand Staudt. Der große Erfolg der Schule sei messbar am Zuspruch. Durch die Verbindung schulischer Wege aus beiden Ländern biete das Lyzeum jungen Menschen deutlich mehr Möglichkeiten, als eine nationale Schule. Als während der Präsentation ein kurzer Stromausfall im EU-Gebäude die Bildschirmpräsentation unterbrach, blieb der Schulleiter unbeeindruckt und setzte seinen Vortrag auch ohne Medienunterstützung flüssig fort. "An einer binationalen Schule muss man sich täglich neuen Herausforderungen stellen" kommentierte er die kleine Panne.

Kommissionspräsident Anton Rambouts aus den Niederlanden bedankte sich für das saarländische Engagement. Er sei angetan von diesem Modell und wünsche sich, dass "diese Schule Schule macht", sagte er. Erste Kontakte aus anderen EU-Mitgliedsstaaten gab es gleich nach der Sitzung: Ein Besuch aus England wurde in Aussicht gestellt. "Wir haben als kleines Land gezeigt, wie sehr wir den europäischen Gedanken im Saarland leben. Es zeigt, dass nationale Grenzen kein Hemmnis für europäische Kooperationen sein müssen, wenn alle Beteiligten den Erfolg wollen", kommentierte die EU-Bevollmächtigte nach der Sitzung.

Für Schulleiter Volker Staudt war dies die erste Vorstellung des Schengen-Lyzeums vor der zuständigen Kommission im Ausschuss der Regionen. "Für uns als Schule war das eine tolle Möglichkeit, für uns zu werben, und die Nachfragen aus dem Kreise der Experten zeigt deutlich, dass unser Modell auch für andere Regionen in Europa interessant sein kann." Staudt bedankte sich bei der EU-Bevollmächtigten für die Präsentation: "Helma Kuhn-Theis hat das in sehr kurzer Zeit möglich gemacht - auch das ein Beweis, wie gut das Saarland in Brüssel vernetzt ist."

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