Schallmo dachte schon ans Aufgeben

St. Wendel. Der achte und letzte Ironman-Wettkampf in Hawaii sollte eigentlich der erfolgreichste für Daniel Schallmo auf der Vulkaninsel werden. Je näher der Tag X rückte, desto sicherer war sich der St. Wendeler Triathlet, der 1989 sein Debüt auf Big Island gab

St. Wendel. Der achte und letzte Ironman-Wettkampf in Hawaii sollte eigentlich der erfolgreichste für Daniel Schallmo auf der Vulkaninsel werden. Je näher der Tag X rückte, desto sicherer war sich der St. Wendeler Triathlet, der 1989 sein Debüt auf Big Island gab. Schallmo hatte seine Gegner in der Altersklasse M55 genau studiert, wusste wer in welchem Jahr mit welcher Zeit unter den ersten Drei gewesen war und wer dieses Jahr leistungsmäßig ebenbürtig war. Noch unmittelbar vor dem Start war er sich sicher, dass sogar ein Platz auf dem Podium in der Altersklasse möglich war.Es sollte anders kommen: Das Schwimmen im Pazifik, in dem sich ständig höhere Wellen aufbauten, verlief noch planmäßig. Nach 1:11 Stunden verließ Schallmo die Salzfluten, die stärksten Konkurrenten unmittelbar vor oder hinter ihm. Dass es wieder ein außergewöhnlich heißer Tag werden würde, zeichnete sich schon bei der elf Kilometer langen Auftaktrunde mit dem Rad ab. Der Wunsch nach Wolken sollte unerhört bleiben. Hinzu kam noch Gegenwind auf den letzten 50 Kilometern. Schallmo musste Tempo raus nehmen und verlor einige Minuten. Trotzdem stieg er als Zehnter seiner Altersklasse vom Rad und ging locker den Marathon an, nach wie vor überzeugt, sich ganz vorne zu platzieren. Doch plötzlich, nach zwei von 42 zu laufenden Kilometern, setzten Schwindel und Übelkeit ein, er musste sich übergeben. Die Kreislaufprobleme wurden immer massiver und eigentlich war nach 25 Kilometern der Punkt erreicht, an dem Schallmo ans Aufgeben dachte. Er gönnte sich eine längere Pause, mobilisierte die letzten Reserven. Nach 12:04:13 Stunden erreichte der St. Wendeler zum ersten Mal in seiner Kona-Karriere die weltberühmte Finish-Line im Dunkeln, aber unter dem Beifall der Zuschauer. Er hatte sich durchgekämpft. Schallmo wurde 40. seiner Altersklasse, 1335. insgesamt. Der Oberthaler Andreas Backes kam nach 11:34,50 Stunden ins Ziel. Er wurde in seiner Altersklasse (M 50) 81. und im Gesamtklassement 1172. Gabriele Celette als dritte Saarländerin am Start belegte nach 11:46,19 Stunden Rang sechs ihrer Altersklasse F 55 und Platz 273 im Gesamtklassement der Frauen. red

Foto: Schallmo

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