Schallbilder aus dem Körperinneren

St. Wendel. Ultraschallaufnahmen von Herz, Leber, Darm oder Föten in der Gebärmutter sind seit Jahren medizinischer Alltag. Die Technik, Sonografie genannt, wurde im Laufe der Jahre immer weiter verbessert. Die Bilder wurden deutlicher

 Chefarzt Dr. Hans Jürgen Schönenberger und Oberarzt Dr. Ernst Willi Theobald (rechts) bei einer Untersuchung mit dem neuen Endosonografiegerät. Foto: Marienkrankenhaus

Chefarzt Dr. Hans Jürgen Schönenberger und Oberarzt Dr. Ernst Willi Theobald (rechts) bei einer Untersuchung mit dem neuen Endosonografiegerät. Foto: Marienkrankenhaus

St. Wendel. Ultraschallaufnahmen von Herz, Leber, Darm oder Föten in der Gebärmutter sind seit Jahren medizinischer Alltag. Die Technik, Sonografie genannt, wurde im Laufe der Jahre immer weiter verbessert. Die Bilder wurden deutlicher. War in den Anfängen etwa bei der Untersuchung von Schwangeren das Kind nur schemenhaft zu erkennen, sind die Aufnahmen heute so klar, dass jeder etwa die Finger an der winzigen Hand zählen kann.Und doch waren Ultraschallaufnahmen etwa von der Bauspeicheldrüse für eine genaue Diagnose nicht perfekt geeignet. Deutlichere Bilder liefert hier ein Endosonografiegerät, wie es im Marienkrankenhaus St. Wendel seit wenigen Monaten im Einsatz ist. Der Schallkopf wird nicht mehr von außen auf die Haut gedrückt, sondern wird in den Körper eingeführt.

Dieses Gerät, so erklärt der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Dr. Hans Jürgen Schönenberger, ist eine Kombination aus einem Endoskop und einer Sonografiesonde. Zusätzlich zur Kamera und zur Lichtquelle sitzt in der Spitze des Endoskops eine sehr kleine Ultraschallsonde und ein Ballon, der mit Wasser gefüllt werden kann.

Das Endoskop mit dem Ultraschallkopf wird direkt mit inneren Oberflächen, etwa der Schleimhaut der Speiseröhre, des Magens oder des Zwölffingerdarms in Kontakt gebracht. Der mit Wasser gefüllte Ballon sorgt wie das Gel, das bei den üblichen Ultraschallaufnahmen auf die Haut aufgetragen wird, für engen Kontakt des Schallkopfes zum Gewebe. Denn jeder Hohlraum zwischen Sonde und Gewerbe verändere und verschlechtere so das Ultraschallbild.

Durch die Wand sehen

Anders als beim Endoskop, das nur Bilder von der betrachteten Oberfläche zeigt, dringen Ultraschallwellen ins Gewerbe ein. Man könne gleichsam durch die Wand sehen, erklärt Oberarzt Dr. Ernst Willi Theobald. Mit dem neuen Gerät können zudem Strukturen im Millimeterbereich abgebildet werden.

Eingesetzt wird das Endosonografiegerät im Marienkrankenhaus besonders zur Untersuchung der Speiseröhre, des Magens, des Zwölffingerdarms und des End-und Dickdarms.

Besonders bei der Untersuchung der Bauchspeicheldrüse, der Gallenblase und der Gallenwege verbessere das Gerät die Diagnosesicherheit sehr deutlich. Zudem können die Ärzte mittels der Endosonografie erkennen, ob ein Darmkrebs nur an der Innenwand sitzt oder die Darmwand bereits durchdrungen hat. Zudem kann die Größe von Wucherungen genau ausgemessen und die Behandlung daran ausgerichtet werden.

Aufnahmen von der Bauchspeicheldrüse werden viel genauer, da zwischen dem Schallkopf und der Drüse nur die Magen- oder die Zwölffingerdarmwand liegt. Bei einer Ultraschalluntersuchung von außen müssen die Schallwellen mehrere Gewebeschichten wie zum Beispiel Haut und Muskeln durchdringen. Darunter leide die Deutlichkeit des Bildes.

Das neue Endosonografiegerät wertet Chefarzt Schönenberger als Zeichen dafür, dass das Marienkrankenhaus in der Diagnostik auf dem neuen Stand der Technik arbeite.

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