Schalke lässt "Alt Backstubb" beben

Hühnerfeld. Wer Fritz Walter heißt, der müsste eigentlich Fan der "Roten Teufel" aus Kaiserslautern sein. Der erste Vorsitzende des Schalke-Fan-Clubs "Königsblau-Sulzbachtal" trägt zwar denselben Namen wie das Fußballidol aus der Pfalz, doch sein Herz hängt nicht am FCK, sondern an den "Königsblauen" aus Gelsenkirchen

 Aufregung vor dem Anpfiff: Fritz Walter (rechts) neben Wirtin Petra Stephan. Foto: Kiefer

Aufregung vor dem Anpfiff: Fritz Walter (rechts) neben Wirtin Petra Stephan. Foto: Kiefer

Hühnerfeld. Wer Fritz Walter heißt, der müsste eigentlich Fan der "Roten Teufel" aus Kaiserslautern sein. Der erste Vorsitzende des Schalke-Fan-Clubs "Königsblau-Sulzbachtal" trägt zwar denselben Namen wie das Fußballidol aus der Pfalz, doch sein Herz hängt nicht am FCK, sondern an den "Königsblauen" aus Gelsenkirchen. Der frühere Steuer- und Unternehmensberater wohnte von 1948 bis 1960 in Gelsenkirchen und spielte in seiner Jugend selbst Fußball auf dem "heiligen" Schalker Rasen.1953 hat Walter in Hannover den 3:0-Endspielsieg um die deutsche Meisterschaft als Zuschauer miterlebt und bei den Toren von Bernie Klodt und Manfred Kreuz seine blau-weiße Fahne geschwenkt, die ihm seine Mutter Ilse extra genäht hatte. Das geschichtsträchtige Stück hängt heute wie ein Symbol im Versammlungsraum des Fan-Clubs "Alt Backstubb" in Hühnerfeld.

"Es soll an die guten alten Zeiten auf Schalke erinnern", meint der 2. Club-Vorsitzende Hansjörg Staub. Am Mittwochabend brauchten die Schalker Fans in Hühnerfeld die alten Zeiten jedoch nicht heraufzubeschwören, die aktuelle Mannschaft unter Trainer Ralf Rangnick ließ nämlich dem sagenhaften 5:2 im Hinspiel bei Inter Mailand ein 2:1 in der Veltins Arena folgen - aller Ärger der letzten Monate war wie weggeblasen, die Stimmung in der "Alt Backstubb" war prächtig. Dabei hatte die Wirtin Petra Stephan, selbst Mitglied im Club, anfänglich noch gemeint, dass "heute nicht viele Leute" kommen. Sie hatte sich aber getäuscht. Zur Halbzeit des Spiels war nämlich kein Platz mehr vor der Fernsehleinwand zu bekommen, und zum Ende des Spiels standen die "Königsblauen" sogar auf dem Gehweg der Grühlingstraße vor der Kneipe und sangen "Blau und weiß, wie lieb ich dich".

"Schalke ist halt nicht irgendein Fußballclub, sondern eine Institution, eine Herzenssache, eine Leidenschaft", erklärt Fan-Club-Vorstandsmitglied Manfred Kurpiela. Walter hatte im Übrigen den 2:1-Erfolg über den Titelverteidiger Inter Mailand richtig vorhergesagt.

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