Schädlinge trotzen der Hitze

Saarbrücken. Schädlinge wie Miniermotte und Spinnenmilbe haben zur Zeit trotz hochsommerlicher Temperaturen Hochkonjunktur. Die Miniermotte befällt derzeit stark die Rosskastanien-Bäume in den Städten. Doch nach Meinung eines Experten führt der Schädlingsbefall nicht zum Absterben der Bäume

 So sieht es aus, wenn die Miniermotte am Blatt einer Kastanie ihr zerstörerisches Werk treibt. Foto: dpa

So sieht es aus, wenn die Miniermotte am Blatt einer Kastanie ihr zerstörerisches Werk treibt. Foto: dpa

Saarbrücken. Schädlinge wie Miniermotte und Spinnenmilbe haben zur Zeit trotz hochsommerlicher Temperaturen Hochkonjunktur. Die Miniermotte befällt derzeit stark die Rosskastanien-Bäume in den Städten. Doch nach Meinung eines Experten führt der Schädlingsbefall nicht zum Absterben der Bäume.

Die Miniermotte hat in diesem Sommer bereits in einigen saarländischen Städten an den Bäumen stellenweise schwere Schäden - erkennbar an den hellen bis braunen Verfärbungen der Blätter - angerichtet, sagt Karen Falch, Beraterin beim Pflanzenschutzdienst der saarländischen Landwirtschaftskammer in Lebach. Rund 300 Kastanienbäume in der Wallerfanger Straße in Saarlouis sind von dem Schädling befallen, teilte der Leiter des Grünflächenamtes beim neuen Betriebshof Saarlouis, Dietmar Esser, auf SZ-Anfrage mit. Nach einer Schätzung Essers sind zur Zeit etwa 50 Prozent der Rosskastanien in der Stadt Saarlouis durch die Miniermotte geschädigt. Dennoch meint Esser: "Der Befall ist zwar nicht schön anzusehen, aber lange kein Grund, um in eine allgemeine Mottenpanik zu verfallen". Außerdem betont er, dass der Miniermotten-Befall in keinem Fall zu einem Absterben der Bäume führt.

Die Kastanien-Bäume in der saarländischen Landeshauptstadt weisen dagegen dieses Jahr kaum Befall durch Miniermotten auf. Mit Blick auf die Vorjahre werde der Schädlingsbefall als "gering" eingestuft, hieß es aus der Stadtpressestelle Saarbrücken. Offenbar wurde dieser Umstand durch die kühle Witterung im Frühjahr herbeigeführt, hieß es weiter.

Just ein anderer Pflanzenschädling, nämlich die Spinnenmilbe, macht dem Familienunternehmen Ernst schwer zu schaffen. In diesem Sommer befielen die winzigen Schädlinge teils stark die Erdbeer- und Himbeerfelder des Familienunternehmens. "Wenn starker Befall auftritt, tummeln sich hunderte von Schädlingen auf einem Blatt", erklärt Katharina Bernauer, Mitglied des Familienbetriebs Ernst, die in Rheinland-Pfalz und im Saarland unter dem Namen "Erdbeerland Ernst & Funck" Erdbeeren und Himbeeren zum Selberpflücken feilbieten. Die Folge des Befalls: Das Blatt verfärbt sich gräulich und schimmert silbrig. Durch tägliches Bewässern der Felder versucht man den Pflanzensaftsaugern auf den Leib zu rücken.

Hingegen müssen sich derzeit die saarländischen Landwirte trotz Hitzewelle mit keinerlei tierischen Schädlingen abplagen. "Wir kämpfen mit den üblichen Problemen, aber zur Zeit gibt es keine Panik-Situation", so der Geschäftsführer des Bauernverbands Saar, Hans Lauer auf SZ-Anfrage.

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