Schacht schlummert vor sich hin

Lummerschied. Im Heusweiler Ortsteil Lummerschied steht mit dem Förderturm der RAG Deutsche Steinkohle, kurz RAG, noch ein markantes, 50 Meter hohes Wahrzeichen des Bergbaus im oberen Köllertal. Der Förderturm aus Stahlbeton wurde 1984 von den damaligen Saarbergwerken über dem Schacht Lummerschied erbaut und war bis 2001 in Betrieb

 Michael Völker von der RAG Montan Immobilien vor dem Förderturm des früheren Schachtes Lummerschied. Foto: aki

Michael Völker von der RAG Montan Immobilien vor dem Förderturm des früheren Schachtes Lummerschied. Foto: aki

Lummerschied. Im Heusweiler Ortsteil Lummerschied steht mit dem Förderturm der RAG Deutsche Steinkohle, kurz RAG, noch ein markantes, 50 Meter hohes Wahrzeichen des Bergbaus im oberen Köllertal. Der Förderturm aus Stahlbeton wurde 1984 von den damaligen Saarbergwerken über dem Schacht Lummerschied erbaut und war bis 2001 in Betrieb. Die Anlage diente als Wetter- und Materialschacht sowie zur Ein- und Ausfuhr für Bergleute der Grube Göttelborn. Der pensionierte und in Holz wohnhafte Obersteiger der früheren Göttelborner Grube, Willi Meier, erinnert sich, dass die Bergleute von Göttelborn aus mit dem Bus nach Lummerschied gefahren wurden, um schneller zu den Abbaufeldern Wahlschied und Lummerschied zu gelangen. Nach Schichtende wurden sie nach Göttelborn zurück gebracht. 2001 wurde der 700 Meter tiefe Schacht "dauerstandsicher" verfüllt und das restliche Streckennetz des Bergwerkes Göttelborn/Reden samt Umbrüchen, Lokomotivräumen, Werkstätten und Wasserhaltungen aufgegeben.Der Schacht Lummerschied wurde "abgeworfen", wie es in der bergmännischen Fachsprache heißt. Die Verfüllung war wichtig, damit die Grundlage für eine Entlassung der Außenanlage Lummerschied aus der Bergaufsicht gegeben ist. Die Schachtanlage, in der noch die komplette Technik mit der Fördermaschine erhalten ist, zählt noch zum Besitz der RAG und steht auch weiterhin unter Bergaufsicht. Die RAG Montan Immobilien hat die Aufgaben der Standsicherung und der Kontrolle der Methan-Ausgasung übernommen. Wie der zuständige Sachbearbeiter Michael Völker der Saarbrücker Zeitung sagte, wurde in den bisherigen monatlichen Messungen noch kein aufsteigendes Grubengas festgestellt. "Sollte sich ein ernst zu nehmender Kaufinteressent für das Areal samt Gebäuden finden, könnten alle Auflagen zur Entlassung aus der Bergaufsicht recht schnell erfüllt werden" berichtete Völker. Bis es soweit ist, döst die einst geschäftige Schachtanlage Lummerschied weiter im Dornröschenschlaf vor sich hin. "Sollte sich ein Kauf-

interessent finden, könnten alle Auflagen zur Entlassung aus der Bergaufsicht schnell erfüllt werden."

Michael Völker, RAG Montan Immobilien

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