Sauberes Wasser dank „Paul“

Steinberg · Dem Engagement von Stefan und Carmen Koscheny ist es zu verdanken, dass Kinder einer Schule in Monopole/Äthiopien kein verschmutztes Wasser mehr trinken müssen. Denn „Paul“ ist ein Wasseraufbereiter, der pro Tag bis zu 1200 Liter sauberes Trinkwasser bereitstellt.

 Stefan und Carmen Koscheny mit „Paul“. Foto: Erich Brücker

Stefan und Carmen Koscheny mit „Paul“. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

"Paul" ist auf dem Weg nach Äthiopien, um Kinder mit Wasser zu versorgen. "Paul" steht für Portable Aqua Unit for Lifesaving, übersetzt: ein Gerät zur dezentralen Wasseraufbereitung zur humanitären Hilfe. "Paul" ist ein Wasserrucksack und versorgt Menschen mit sauberem trinkfähigem Wasser. "Paul" fliegt nicht allein nach Äthiopien. Der 120 Zentimeter hohe, jeweils 40 Zentimeter breite und 20 Kilogramm schwere blaue Kasten ist im Gepäck von Stefan und Carmen Koscheny aus Steinberg. Das Ehepaar engagiert sich in der Hilfsorganisation "One Euro School", die 2007 ins Leben gerufen wurde.

"Gründer ist Wim Hoddenbagh, der bei einem Besuch in Monopole, einem kleinen Dorf etwa 180 Kilometer östlich der Hauptstadt Addis Abeba gelegen, feststellte, dass die vielen Kinder dort keine Möglichkeit hatten, eine Schule zu besuchen. Sofort gründete er eine Schule dort und inzwischen werden 480 Schülerinnen und Schüler in vier Grundschulklassen und zwei Kindergartenklassen unterrichtet", erzählt das Steinberger Ehepaar. Als Christen waren sie von dieser Idee und der Hilfsorganisation überzeugt und engagierten sich dort, zumal Sohn Tim 2010 ein Freiwilliges Soziales Jahr im Monopole absolvierte und von der dortigen Armut berichtete. "Weiterführende Schulen sind vorgesehen, ebenso ist an den Aufbau einer medizinischen Grundversorgung gedacht", erzählt das Ehepaar weiter. "Paul" wurde mit Spenden finanziert und ist der 1013. Wasseraufbereiter, der weltweit zum Einsatz kommt. "Mein Arbeitgeber Thyssen Krupp in Lockweiler und Heilbronn hat einen ordentlichen Teil gestiftet", weiß Stefan Koscheny, wem er zu Dank verpflichtet ist, aber auch den vielen ungenannten Spendern, die die Hilfsorganisation "One Euro School" im Hochwald unterstützen. Mittels Spenden und Patenschaften kann sich jedermann und -frau im Förderverein "1 Euro International" mit Sitz in Trier engagieren.

Zum Thema:

AUF EINEN BLICK "Paul" wurde an der Universität Kassel, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft, zur Wasseraufbereitung in armen Ländern entwickelt. Nach Naturkatastrophen ist eines der vordringlichsten Probleme die Versorgung der Betroffenen mit Trinkwasser. Brunnen und Flüsse sind durch Bakterien und sonstige Krankheitserreger verschmutzt. Die Menschen leiden an Durchfall, Cholera oder ähnlichen Krankheiten und viele sterben, vor allem Kinder. In Städten helfen Wasserwerke, die Wasser für Zehntausende Menschen aufbereiten. Aber im Hinterland und in kleinen Dörfern gibt es diese Wasserwerke nicht. Hier ist zusätzliche Hilfe nötig und hier kommt "Paul" zum Einsatz. "Paul" filtert mit einem Membranfilter ohne Bedarf an Energie, Chemikalien, Zusatzstoffen und Bedienpersonal täglich etwa 1200 Liter sauberes Trinkwasser, mit dem 400 Menschen zum Überleben versorgt werden können. Er braucht über Monate keine Wartung, keine beweglichen Teile, ist als Rucksack transportabel. Vier Piktogramme leisten Hilfe zur Selbsthilfe auch für Analphabeten. eb

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