Samstags wird in Homburg musikalisch aufgetischt

Inzwischen kommen Paul Schönborn die Namen der verschiedenen Jazzmusiker ganz selbstverständlich über die Lippen: Ob er nun von Greetje Kauffeld erzählt, den Swingin' Fireballs oder irgendeiner anderen Gruppe. Das war nicht immer so, denn Schönborn ist oder besser war eigentlich kein wirklicher Jazzfan

Inzwischen kommen Paul Schönborn die Namen der verschiedenen Jazzmusiker ganz selbstverständlich über die Lippen: Ob er nun von Greetje Kauffeld erzählt, den Swingin' Fireballs oder irgendeiner anderen Gruppe. Das war nicht immer so, denn Schönborn ist oder besser war eigentlich kein wirklicher Jazzfan. Damals, so erinnert er sich, als der Frühschoppen auf dem historischen Marktplatz aus der Taufe gehoben wurde, ging es ihm und den anderen, allen voran Walter Schlosser, Professor Rudi Bock, dann auch Hartmut Recktenwald und Petra Schwenn, darum, den Marktplatz zu beleben.Und Jazz, so sieht es Paul Schönborn, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Homburger Altstadt, passt einfach zum Einkaufsbummel. "Die Frau kann einkaufen gehen, der Mann sitzt beim Frühschoppen, dann treffen sich beide auf dem Marktplatz", erklärt er, was er damit meint.

Es war ein weiter Weg bis heute zum zehnten Geburtstag der Reihe. Die Macher mussten dabei so einiges stemmen: vom Finanziellen, das anfangs rein von Sponsoren getragen wurde, bis zum Organisatorischen. "Wir hatten das ganze Ding auf dem Buckel", erinnert sich Schönborn. Mittlerweile hat sich der Jazzfrühschoppen am Samstagmorgen längst etabliert, auch was das Geld angeht. Hier ist die Stadt mit 40 000 Euro Unterstützung dabei, hat im Jubeljahr noch einmal 5000 Euro draufgelegt. Ansonsten ist man immer noch auf Sponsoren angewiesen. Und der klassische Frühschoppen hat inzwischen Zuwachs bekommen: die Querbeat-Reihe am Freitagabend.

Und Schönborn? Der hat sich "reingearbeitet in die Szene", Hilfe hatte und hat er bis heute von Rudi Bock. Und er ist jedes Mal besonders zufrieden, wenn die Reihe steht, das Publikum zufrieden ist mit seiner Auswahl.

Von den Anfängen im Jahr 2001 bis zur aktuellen Auflage zehn haben sich viele Musiker hier ein Stelldichein gegeben: Den Anfang machte die Kirkeler Washboard Jazz Band, seither kamen und spielten viele Größen: Ganz sicher im Gedächtnis eingegraben haben sich da Bill Ramsey und Charly Antolini. Generell kann sich das, was da musikalisch aufgetischt wird, wirklich sehen lassen: Gruppen aus ganz Deutschland waren dabei, aber auch von weiter her reisten die Musiker an, aus Holland, Ungarn, zum Beispiel, sogar aus Australien. Manche, so erinnert sich Schönborn, lockte er erstmals her, und "dann wurden sie richtig bekannt".

Die Stimmung auf dem Markt, die habe es vielen, die hier waren, besonders angetan. Deshalb kommen einige gerne wieder. Und das geht nicht nur denen, die auf der Bühne stehen so, sondern auch denjenigen, die davor sitzen oder stehen.

"Wir haben ein gutes Stammpublikum, etwa 40 bis 50 Mann", sagt Schönborn. Die finden nicht nur aus Homburg auf den Markt, sondern reisen ebenso aus der Umgebung an: Zweibrücken, St. Ingbert, Saarbrücken, aber auch aus dem pfälzischen Wilgartswiesen. Je nach Wetter wird es richtig voll: bis zu 300 Zuhörer könnten es schon sein, berichtet Schönborn. Und damals, als sich Bill Ramsey angesagt hatte, da kamen sogar 800 Fans. Zum Geburtstag könnte es in diesem Jahr noch einmal richtig voll werden. Schließlich gibt sich der Mann am Klavier, Paul Kuhn, die Ehre - am 30. Juni (siehe Infobox).

Müde ist Schönborn noch lange nicht, deshalb will er weitermachen, "so lange ich gesund bleibe und die kleinen Makel, die ich habe, nicht so zum Tragen kommen", betont er.

An Ideen mangelt es ihm nicht. Für die Auflage Nummer elf der Musiksommerreihe habe er schon "so einiges im Kopf", verspricht er.

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