Sammler von bewegten Bildern

Wustweiler. Ob Familienfeiern, Jubiläen oder Vereinsveranstaltungen, Hans Spaniol aus Wustweiler hat sie alle auf Video dokumentiert. Seit bereits 28 Jahren hat es sich der ehemalige Postangestellte zum Hobby gemacht, der Nachwelt wertvolle Erinnerungen in Form von bewegten Bildern zu erhalten. Rund 300 Videos haben sich so bis heute angesammelt

 Hans Spaniol in seinem eigenen Schnittraum. Rund 300 Videos haben sich bis jetzt bei dem Rentner aus Wustweiler angesammelt. Seine Leidenschaft fürs Filmen begann vor 28 Jahren bei der Hochzeit seiner Tochter. Foto: Andreas Engel

Hans Spaniol in seinem eigenen Schnittraum. Rund 300 Videos haben sich bis jetzt bei dem Rentner aus Wustweiler angesammelt. Seine Leidenschaft fürs Filmen begann vor 28 Jahren bei der Hochzeit seiner Tochter. Foto: Andreas Engel

Wustweiler. Ob Familienfeiern, Jubiläen oder Vereinsveranstaltungen, Hans Spaniol aus Wustweiler hat sie alle auf Video dokumentiert. Seit bereits 28 Jahren hat es sich der ehemalige Postangestellte zum Hobby gemacht, der Nachwelt wertvolle Erinnerungen in Form von bewegten Bildern zu erhalten. Rund 300 Videos haben sich so bis heute angesammelt.Alles begann mit der Hochzeit seiner ältesten Tochter im Jahr 1983, wie sich der gebürtige Wustweiler erinnert: "Damals habe ich mir eine VHS-Kamera gekauft, um die Hochzeit auf Video festzuhalten." Das im Vergleich zu heutigen Modellen große, unhandliche Modell habe er damals für rund 2000 D-Mark erstanden. Seit dieser Zeit hat ihn das Film-Fieber gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen. Im Laufe der Jahre legte sich der heutige Rentner verschiedene Kamera-Modelle zu und folgte dabei stets dem Trend der Zeit. So tätigt er seine Aufnahmen mittlerweile mit einem Modell, das Videos in hochauflösender Qualität aufzeichnet. Im Jahr 1984 gründete er mit zwei Freunden zusammen den Video-Film-Foto-Club Wustweiler, der bis heute besteht. "Wir haben jetzt zwölf aktive Mitglieder. Eines davon beschäftigt sich sogar noch mit den alten Acht-Millimeter-Filmen", sagt Hans Spaniol. Ein Mal pro Jahr veranstaltet der Club einen großen Filmnachmittag in der Seelbachhalle in Wustweiler. Dort präsentiert Hans Spaniol stets seinen neuesten "Ortsspiegel", eine Art filmischen Jahresrückblick über die interessantesten Veranstaltungen im Ort. Zur Bearbeitung seiner Videos hat er sich einen eigenen Schneideraum mit einem Computer, Rekordern und mehreren Monitoren eingerichtet. Für Freunde und Bekannte überträgt er außerdem alte analoge Aufnahmen auf DVDs.

Mit Technik habe sich der heutige Rentner schon immer gerne auseinandergesetzt und so zeichnete er viele Jahre lang für die Beschallung beim Wustweiler Dorffest verantwortlich. "Ich bin außerdem noch Mitglied im Theaterverein von Wustweiler, bei dem ich früher für die Tontechnik zuständig war", erzählt Hans Spaniol weiter. Neben Vorstandstätigkeit beim Katholischen Bildungswerk und gewerkschaftlichem Engagement bei der ehemaligen Deutschen Postgewerkschaft, die heute im Verbund mit Verdi steht, hatte Hans Spaniol bis zu diesem Jahr den Vorsitz in einem zunächst ungewöhnlich anmutenden Verein inne: der Leichenwagengenossenschaft. "Diese wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet. Dabei ging es um finanzielle Unterstützung der Bestattungsunternehmen bei längeren Leichentransporten", klärt der 70-Jährige auf. Zum Verein habe er im Jahr 1955 durch seine Eltern gefunden, die ebenfalls Mitglieder waren. Sechs Jahre lang bekleidete Hans Spaniol das Amt des Vorsitzenden. "Viel zu tun gab es nicht. Wir trafen uns einmal pro Jahr zu einer Versammlung. Jeder entrichtete einen Jahresbeitrag von drei Euro", fasst der gebürtige Wustweiler die Vereinsarbeit zusammen.

Mittlerweile hat sich der Vater dreier verheirateter Töchter aus der aktiven Vereinsarbeit größtenteils zurückgezogen, unternimmt des Öfteren zusammen mit seiner Ehefrau Reisen und genießt die Ruhe und Landschaft, die sein Heimatort Wustweiler bietet. Regelmäßig joggt er durch den angrenzenden Wald oder ist gemeinsam mit seiner Frau mit dem Fahrrad unterwegs. Sein großes Hobby möchte er aber auch in Zukunft nicht vernachlässigen, und so darf man sich in Wustweiler auch in den kommenden Jahren auf weitere Videos aus der Reihe "Dorfspiegel" freuen.

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