Sammler-Ehepaar fordert Pflege der Glaskultur an der Saar Warum gibt es kein saarländisches Glasmuseum?

Ludweiler · Burkhardt und Maria Valentin sammeln seit vielen Jahren Glas aus der Region und haben das Glasmuseum in Ludweiler mitgegründet. Doch die kleine Ausstellung werde der Bedeutung der Glaskultur an der Saar nicht gerecht. Daher fordern sie ein saarländisches Glasmuseum und schlagen die alte Glasmanufaktur in Wadgassen als Standort vor.

 Burkhardt und Maria Valentin aus Völklingen-Ludweiler sammeln seit vielen Jahren Glas-Objekte aus der Region. Sie fordern ein saarländisches Museum für Glaskunst als wichtiger Beitrag zur Pflege der Industriekultur. 

Burkhardt und Maria Valentin aus Völklingen-Ludweiler sammeln seit vielen Jahren Glas-Objekte aus der Region. Sie fordern ein saarländisches Museum für Glaskunst als wichtiger Beitrag zur Pflege der Industriekultur. 

Foto: Iris Maria Maurer

Neben dem Bergbau und der Eisen- und Stahlindustrie existierte im Saarland noch ein weiterer Industriezweig, dem heute nur noch wenig Aufmerksamkeit zuteil wird: die Glasindustrie. Dabei entwickelte sich die Glasproduktion schon im 17. und 18. Jahrhundert zu einer der tragenden Säulen der Saarwirtschaft. Allein im Warndt sind 23 Standorte von Glashütten bekannt, darunter Karlsbrunn, Ludweiler, Gersweiler und Klarenthal und nicht zuletzt auch Fenne. Aber auch außerhalb des Warndts wurde in der Region Glas produziert und auch exportiert. Nach dem 30jährigen Krieg entstanden die Glashütten von Friedrichsthal, Sulzbach, Quierschied und St. Ingbert. Meist wurden Fensterscheiben oder Flaschen hergestellt. Im 19. Jahrhundert gab es alleine in Friedrichsthal vier Glashütten, die sich auf die Produktion von Flaschen spezialisiert hatten. In St. Ingbert stand im Jahr 1928 eine der modernsten Hütten für Tafelglas Europas. „Gebrauchsglas wurde nur in Fenne und Wadgassen hergestellt, in allen anderen saarländischen Hütten wurden überwiegend Flaschen und Fensterglas produziert“, erklärt Burkhardt Valentin.