Seit Mitte Mai steht der TV Holz im Training. "Eine Pause gab es bei uns quasi gar nicht", sagt Zewe, der die SSG Etzbach als heißen Titelkandidaten handelt. Aber auch der Regionalliga-Absteiger Mainz-Bretzenheim und der Oberliga-Aufsteiger ASV Landau seien hoch einzuschätzen. Damit Holz gegen diese Teams mithalten kann, wurde gearbeitet. Auch in einem Trainingslager im Wallerfanger Haus Scheidberg.

"Wir haben dort ein komplett neues Spielsystem ausprobiert und einstudiert", schildert Zewe. Es sei schwer zu erklären, sagt der Coach. Aber: "Wir spielen ohne Libero und stehen ganz anders bei der Annahme." Dieses neue Spielsystem ist teilweise aus der Not geboren worden. "Elena Bader, unser Libero, spielt nur noch in der zweiten Mannschaft. Julia Hoffmann sollte der neue Libero werden, doch Julia ist schwanger. Da hab ich mir halt etwas einfallen lassen müssen", sagt Zewe.

Getestet wurde das neue Spielsystem bereits mehrfach. Unter anderem bei einem Testspiel gegen den Zweitligisten TBS Saarbrücken, das der TV Holz mit 0:3 verlor. Besser klappte es bei einem Turnier mit Zweitligisten, Regionalligisten und Oberligisten in Minden, wo der TV Holz einen guten fünften Platz belegte. Im Saarlandpokal-Viertelfinale gegen den Regionalligisten TV Lebach versuchte Zewe ein "Mischsystem" aus alter und neuer Taktik. "Aber das war ein Fehler. Wir verloren ganz klar mit 0:3", erzählt der Trainer.

Jüngst beim Sparkassen-Volleyballcup lief es ebenfalls noch nicht rund. Holz verlor das erste Gruppenspiel gegen Etzbach mit 0:2 und stand vor dem Aus. "Ich hab der Mannschaft dann gesagt, jetzt versuchen wir das neue System noch ein einziges Mal. Wenn das wieder nichts wird, spielen wir wieder normalen Frauenvolleyball", erinnert sich Zewe. Und siehe da: Der Knoten platzte.

Holz gewann in der Folge gegen Echternach (Luxemburg) und Schwarzenholz jeweils mit 2:0, schlug dann den letztjährigen Oberliga-Meister und Regionalliga-Aufsteiger VC Neuwied ebenfalls mit 2:0 und gewann im Halbfinale gegen den Oberligisten Ludwigsburg mit 2:0. Erst im Endspiel, gegen den Zweitligisten TBS Saarbrücken, wurde der Holzer Siegeszug gestoppt. Aber Zewe bilanziert: "Wir haben am oberen Level gespielt und teilweise gegen den TBS geführt. Ich hoffe, die Mannschaft hat das neue Spielsystem jetzt kapiert."

Das wird sich dann am Sonntag zeigen. Um 14 Uhr kommt es in der Glück-Auf-Halle gleich zum Auftakt zu einem Saar-Derby gegen den Oberliga-Aufsteiger SSC Freisen. In dessen Reihen steht auch die ehemalige polnische Nationalspielerin Barbara Borowska-Tadros (57). Aber auch die erst 13-jährige Doreen Werth und weitere talentierte Spielerinnen. Wie die 15-jährige Anna Tadros, Neuzugang vom Regionalligisten TV Lebach.

Holz muss im ersten Spiel auf Kapitän Julia Hoffmann verzichten. Sie hat trotz ihrer Schwangerschaft die Vorbereitungsspiele noch mitgemacht, wird darüber hinaus kein weiteres Spiel mehr in dieser Saison bestreiten. "Ich hoffe, die Mannschaft hat das neue Spielsystem jetzt kapiert."

Bernd Zewe,

Trainer des TV Holz

Auf einen Blick

Das Aufgebot des Volleyball-Oberligisten TV Holz in der Saison 2009/2010: Anne Dörr (22), Beatrice Blaß (25), Ebba Schröder (23), Ina Klaumann (28), Julia Bartsch (26), Julia Hoffmann (28), Lena Zewe (17), Lisa Berberich (21), Luba Kudlikova (44), Maria Staudte (28), Michelle Grandinetti (17), Natalie Dier (27), Helen Kien (20).

Neuzugänge: Helen Kien (Düppenweiler).

Abgänge: Elena Bader (TV Holz II, Landesliga). Julia Hoffmann (wird in dieser Saison wegen ihrer Schwangerschaft nicht mehr zum Einsatz kommen).

Heimspiele in der Holzer Glück-Auf-Halle: 20. September, 14 Uhr: SSC Freisen; 11. Oktober, 14 Uhr: ASV Landau; 31. Oktober, 18 Uhr: TBS Saarbrücken II; 8. November, 11 Uhr: TV Ehrang (Spielort Taubenfeldhalle Quierschied); 9. Januar, 18 Uhr: TSG Bretzenheim; 16. Januar, 18 Uhr: TV Lebach II; 20. Februar, 16 Uhr: TV Saarwellingen (Spielort Taubenfeldhalle Quierschied); 13. März, 20 Uhr: SSG Etzbach; 28. März, 15 Uhr: LAF Sinzig. dg