Saison-Ende mit ungewolltem Knall-Effekt

Lebach. Es passierte nur einige hundert Meter hinter der Unfallstelle von Niki Lauda. Mit 250 kommt Manuel Lauck (Foto: SZ) um die Ecke geflogen. Als er die gelben Flaggen sieht, ist es längst zu spät. "Auf der linken Fahrbahnseite stand ein BMW quer, rechts war alles voller Qualm. Und vor mir ging Tim Bergmeister voll in die Eisen", erinnert sich Lauck

 Ein Bild aus besseren Tagen: So sah Manuel Laucks Porsche aus - bis zum Samstagmorgen um kurz nach Neun. Foto: SZ

Ein Bild aus besseren Tagen: So sah Manuel Laucks Porsche aus - bis zum Samstagmorgen um kurz nach Neun. Foto: SZ

Lebach. Es passierte nur einige hundert Meter hinter der Unfallstelle von Niki Lauda. Mit 250 kommt Manuel Lauck (Foto: SZ) um die Ecke geflogen. Als er die gelben Flaggen sieht, ist es längst zu spät. "Auf der linken Fahrbahnseite stand ein BMW quer, rechts war alles voller Qualm. Und vor mir ging Tim Bergmeister voll in die Eisen", erinnert sich Lauck. Er bremst, will irgendwie rechts an Bergmeister vorbei, gerät aber auf eine Ölspur - und hat keine Chance. Im Qualm steht ein weiterer Porsche, der zuvor ebenfalls auf der Ölspur abgeflogen ist - und Lauck knallt mit voller Wucht in das Auto. Frontal. "Die Tacho-Nadel ist bei 234 stehen geblieben", sagt Lauck, stark geschüttelt, aber ungerührt. Beide Autos sind bis zur Windschutz-Scheibe komplett zerstört. "Gott sein Dank saß der andere Fahrer noch angeschnallt im Auto. Ich will mir gar nicht vorstellen, was sonst passiert wäre", meint Lauck, der selbst einen Moment braucht, bis er begreift, was da genau passiert ist. "Ich habe dann dem Team gefunkt, dass ich einen Unfall hatte", sagt der Lebacher. Doch plötzlich gibt es eine Detonation. Denn was Lauck nicht wusste: Bei dem Aufprall wurde der Tank abgerissen, Benzin war über das ganze Auto geschwappt und begann zu brennen. "Dann ist der Tank explodiert", erzählt Lauck. "Danach habe ich geguckt, dass ich schleunigst aus dem Auto rauskomme." Lauck hat Glück: Der Sicherheitskäfig in dem erst sechs Wochen alten Auto und auch sein Schutzengel hatten ganze Arbeit geleistet. Im Krankenhaus in Adenau stellen die Ärzte nur eine Bänderdehnung im linken Fuß und einen Muskelfaserriss in der Schulter fest. "Das war mein härtester Unfall bislang", verrät der 27-Jährige. "Ein Streckenposten hat gesagt, so etwas hätte er noch nie gesehen. Dass es so glimpflich abgegangen ist, hat keiner auch nur ansatzweise gedacht." Glimpflich auch nur für die Fahrer. Die Autos sind ein Fall für die Schrottpresse. "Da ist keine Schraube mehr zu gebrauchen", weiß Lauck. Damit endete die Saison für sein Team, wie sie begonnen hatte. Mit einem Knalleffekt - und einem Totalschaden im Training. Im März zerstörte Teamchef Michael Illbruck einen Porsche beim Frontaleinschlag in die Leitplanken. Und wie geht es jetzt weiter? "Das Team hat ein neues Auto bestellt", sagt Lauck. "Am 21. November wollen wir ein Rennen in Italien fahren." Als eine Art aktive Vergangenenheits-Bewältigung. wip

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