St. Ingbert. Eine Woche lang können die St. Ingberter ab dem kommenden Montag auf eine innerdeutsche, kulinarische Entdeckungsreise gehen - ohne dabei auch nur die Stadt zu verlassen. Möglich macht das die "Kulinarische Woche", die im Rahmen der Feiern zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen der Mittelstadt und dem sächsischen Radebeul stattfindet. Sechs St. Ingberter Restaurants, darunter die Alte Brauerei, der Goldene Stern, das Bellini, der Stadtkrug, die Mühlwaldschenke sowie das Sportheim des SV Rohrbach, servieren neben den üblichen Speisen Spezialitäten aus Radebeul und Sachsen, wie Kathrin Lorscheider, im Rathaus für die Städtepartnerschaft verantwortlich, erläutert: "Die Idee entstand bei der Planung des Jubiläumsprogramms. Leider wurde das Angebot in St. Ingbert nicht so von den Restaurants angenommen, wie wir uns das gewünscht hätten." Ganz anders sieht es in Radebeul aus, wo das "kulinarische Austauschprogramm" derzeit in 18 verschiedenen Gaststätten läuft, bei denen von Dibbelabbes über Gefillde bis Hoorische allerhand saarländische Köstlichkeiten auf den Speisekarten stehen. Einer der St. Ingberter Gastronomen, die mit Begeisterung auf die Idee reagierten, war der Inhaber des Stadtkrugs Nguyen Quang Hoa: "Wir bieten normalerweise hauptsächlich Hausmannskost an. Da in Sachsen ähnlich deftig gekocht wird, bietet es sich an, einige der lokalen Gerichte aus Radebeul für die "Kulinarische Woche" in unsere Speisekarte zu integrieren." Tatsächlich landen auch im Osten der Republik bevorzugt Gerichte mit Kartoffelteig und Fleisch auf dem Teller, wie ein Blick auf Nguyens Speisekarte beweist: Von Sächsischen Wickelklößen über Stuppersche (Kartoffelwürstchen) bis zu Wernesgrüner Rindfleischwürfeln reicht das Angebot im Stadtkrug. Auch das bei Dresden gebraute Radeberger Bier und Weißwein von der Sächsischen Weinstraße will der Gastwirt bis Anfang kommender Woche noch organisieren. Auf einem kulinarischen Gebiet gibt es aber doch Unterschiede zwischen Saarland und Sachsen. Desserts, Kuchen und Kaffee spielen im Land an der Elbe eine ganz wichtige Rolle. So zum Beispiel die so genannten Quarkkäulchen, gebratene Klößchen aus Quarkteig, die auch Kathrin Lorscheider schon probiert hat: "Sehr lecker, aber nach zwei von denen ist man mehr als satt." loy