Saarpfalz-Kreis im Wandel der Zeit

Homburg. Der Zweite Weltkrieg steckt manchem noch in den Knochen. Die Erinnerungen sind lebendig und Teil des neuen Saarpfalz-Jahrbuchs, das am Freitag im Homburger Forum vorgestellt wurde. "Es geht um Geschichte und Geschichten, um Natur und Landschaft", beschreibt Landrat Clemens Lindemann

Homburg. Der Zweite Weltkrieg steckt manchem noch in den Knochen. Die Erinnerungen sind lebendig und Teil des neuen Saarpfalz-Jahrbuchs, das am Freitag im Homburger Forum vorgestellt wurde. "Es geht um Geschichte und Geschichten, um Natur und Landschaft", beschreibt Landrat Clemens Lindemann. Geschichten wie der von Joachim Weinfurter, der von den Kriegsjahren 1944/45 berichtet, als die Homburger Zuflucht im Labyrinth der Schlossberghöhlen suchten. Oder von Siegfried Scherer, der die Zeit schildert, als das Eisenwerk das Leben der "Kolonieer" bestimmte, und Johannes Stirnemann, der unter dem Titel "Wenn es nach Zimt und Nelken duftet" Impressionen von der Ära des St. Ingberter Eisenwerks samt Waffeleisenproduktion liefert. Es geht um die Veränderungen, die die Saarpfalz durchlebt hat, und um den Wandel, der auch heute gemeistert werden muss. Doris Grieben etwa mahnt die verschwundenen Bäume in der Kreisstadt an, Jürgen Beuster dokumentiert Leerstände in Brenschelbach.

Was die Menschen in der Saarpfalz bewegt haben, auch davon berichten Autoren. Martin Baus erzählt von Michael Roth, Siebenpfeiffers treuem Homburger Gehilfen, Heinz Weinkauf würdigt den Mundartdichter Heinrich Kraus. Sogar in Übersee haben Saarpfälzer ein wenig Geschichte geschrieben. Wo und wie beschreibt Klaus Friedrich bei seiner Spursuche in Amerika.

Das Buch als Almanach durch das Jahr ist für Menschen gedacht, die in der Saarpfalz leben, und für Besucher, die die Region erkunden wollen. Das Saarpfalz-Jahrbuch bietet aus 236 Seiten Lesestoff zum Schmunzeln, wie die Geschichte von Gerd Meiser "Zwää Neinkeija valaafe sich im Kergel'la Wald", Wissenswertes und Schilderungen, die nachdenklich stimmen. Pfarrer Wilfried Bohn, der am Freitag die Laudatio gehalten hat: "Nachdenklich gemacht haben mich die Berichte aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Wenn man an die heutigen Einsätze der Bundeswehr denkt, sollte man nochmal nachlesen, was Krieg eigentlich bedeutet und was den jungen Menschen da zugemutet wird."

Die Redaktion im Landratsamt hat auf die regionale Vielfalt geachtet, sagt Redaktionsleiter Martin Baus. Neben Homburg und St. Ingbert kommen auch kleinere Gemeinden wie Niederbexbach Utweiler, Limbach, Kleinottweiler, Böckweiler oder Herbitzheim zum Zug. Ein halbes Dutzend eingesendete Beiträge sind übrig geblieben. Baus: "Die versuchen wir, im nächsten Jahr unterzubringen."

Auf einen Blick

Das Saarpfalz-Jahrbuch erscheint seit 2005. Herausgegeben wird es vom Saarpfalz-Kreis in Zusammenarbeit mit der Westpfälzischen Verlagsdruckerei St. Ingbert. Das Saarpfalz-Jahrbuch 2011 ist ab sofort im Buchhandel und bei den Kultur- und Verkehrsämtern der Städte und Gemeinden zum Preis von fünf Euro erhältlich.

Redaktionsschluss für das Jahrbuch 2012 ist der 31. Mai. Weitere Informationen gibt es beim Saarpfalz -Kreis unter Tel. (0 68 41) 1 04 84 19. dög

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