Saarpfälzische Jäger fordern Abschaffung der Jagdsteuer

Oberbexbach. Den Unmut und Ärger der Jäger bekam der Beigeordnete des Saarpfalz-Kreises, Peter Nagel (CDU), auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Saarpfalz in der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) im Volkshaus Oberbexbach deutlich zu spüren

 Kreisjägermeister Bernhard Feichtner (links) und Landesjägermeister Andreas Schober (rechts) ehrten Ralf Junker, Henning von Horn und Günter Klemmer für Verdienste um Wild und Waidwerk. Foto: SZ

Kreisjägermeister Bernhard Feichtner (links) und Landesjägermeister Andreas Schober (rechts) ehrten Ralf Junker, Henning von Horn und Günter Klemmer für Verdienste um Wild und Waidwerk. Foto: SZ

Oberbexbach. Den Unmut und Ärger der Jäger bekam der Beigeordnete des Saarpfalz-Kreises, Peter Nagel (CDU), auf der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Saarpfalz in der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) im Volkshaus Oberbexbach deutlich zu spüren. Die Jäger unter der Führung ihres Landesjägermeisters Andreas Schober und ihres Kreisjägermeisters, Bernhard Feichtner, drängen auf die Abschaffung der Jagdsteuer.

"Den 50 000 Euro Jagdsteuer stehen mehr als 100 000 Euro gegenüber, die die saarpfälzischen Jäger jährlich der Allgemeinheit an Naturschutzleistungen und Entsorgung von verunfalltem Wild erbringen", bilanzierte Feichtner. Auch von daher gesehen sei die Erhebung einer zwanzigprozentigen Jagdsteuer auf die Jagdpacht ungerecht, zumal diese schon in drei saarländischen Landkreisen abgeschafft wurde. Noch nicht einmal auf das Kompromissangebot der Jägerschaft für 2009 sei der Kreistag bislang eingegangen. Dieses sieht eine hälftige Rückführung der Jagdsteuer, also rund 25 000 Euro, an die Jäger für den Naturschutz vor. Landesjägermeister Schober betonte bei der Versammlung, dass "die Zeiten vorbei sind, in denen die Jäger gegenüber den Politikern still gehalten haben und sich an der Nase herumführen ließen".

Bauernpräsident Richard Schreiner dankte den Waidmännern und -frauen für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten.

Im Jagdjahr 2008/09 erlegten die saarpfälzischen Jäger auf den nicht staatlichen Jagdflächen 544 Wildschweine und 923 Rehe.

Probleme in der Biosphäre

Probleme mit der Bejagung des Schwarzwildes könnten sich in den Kernzonen der Biosphäre Bliesgau ergeben, so der Kreisjägermeister, wenn die Jagd dort weiter eingeschränkt wird. Es dürfe daher dort "keinen zweiten saarländischen Urwald" geben.

Die Jägerschaft distanziere sich "ganz klar" von solchen Jagdschein-Inhabern, die sich in Wald und Feld "wie die Herren aufführen". Auf der anderen Seite bereiten die vielen freilaufenden Hunde Probleme, was zu Konfrontationen zwischen Jägern und Hundebesitzern führt. Ein sachliches Gespräch hilft oft, aber nicht immer. Der Abschuss wildernder Hunde, so wie es das Jagdgesetz vorsieht, muss auch nach den Worten Feichtners das letzte Mittel bleiben.

Neben zahlreichen langjährigen Mitgliedern wurden Henning von Horn und Ralf Junker für ihre Verdienste um Wild und Waidwerk mit der bronzenen VJS-Verdienstnadel geehrt. Günter Klemmer erhielt die bronzene Verdienstnadel des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV).

Umrahmt wurde die Jahreshauptversammlung durch einen Vortrag des Leiters des Saarforst-Landesbetriebes, Michael Klein, sowie durch die musikalischen Darbietungen der Jagdhornbläsercorps "Bliesbergerhof" und "Jagdfreunde St. Ingbert". red