Zauberhafte Jazz-Klänge

Hülzweiler. Adventszeit, Weihnachten und Jazz: eigentlich Dinge, von denen der eine oder andere denken mag, dass sie nicht so richtig zusammenpassen wollen. Doch diese Zweifler konnten sich am vergangenen Sonntag eines Besseren belehren lassen

Hülzweiler. Adventszeit, Weihnachten und Jazz: eigentlich Dinge, von denen der eine oder andere denken mag, dass sie nicht so richtig zusammenpassen wollen. Doch diese Zweifler konnten sich am vergangenen Sonntag eines Besseren belehren lassen. Ein abwechslungsreiches und vielseitiges Programm präsentierten United Voices unter der Leitung von Ruth und Dietmar Strauß in der Pfarrkirche von Hülzweiler. Doch wer nun glaubte, nur Jazz zu hören, sah sich getäuscht. Schon die Eröffnung des Konzertes durch die amerikanische Sopranistin Suzanne Dowaliby mit einem Folk-Song aus den Appalachen ließ ahnen, dass an diesem Abend nicht nur Jazz-Klänge den Kirchenraum füllen würden. United Voices und ihre Gäste, Dowaliby, das Matthias-Ernst-Trio, Johannes Müller, Saxofon und Flöte und nicht zu vergessen, und der junge Matthias Klein mit seiner Blockflöte, spannten im ersten Teil des Konzertes einen weiten musikalischen Bogen von den Wechselgesängen des frühen Mittelalters bis hin zu der suggestiven und vielschichtigen Kadenzharmonik eines John Rutter. Im Piano fast verstummend, aber dennoch deutlich, im Forte bestimmend, fordernd aber dennoch kultiviert und ausdrucksstark, bewältigte der Chor diesen ersten Teil seines Programms, immer wieder unterbrochen von der lyrischen Stimme der Sopranistin. An einer Stelle auch von Matthias Klein, der hier ein Solostück für Blockflöte des niederländischen Renaissance-Komponisten Jacob van Eyck bravourös darbot.Im zweiten Teil des Konzertes zeigte der Chor dann im Verein mit dem feinfühlig begleitenden Matthias-Ernst-Trio und dem Saxofon von Johannes Müller, wo seine Wurzeln liegen. Swingende und mitreißende Jazz-Klänge durchzogen die Kirche, und plötzlich kam beim Vortrag der amerikanischen Christmas-Carols auch Bewegung in die Reihen der Sänger.So war es am Ende gerade dieses Spannungsfeld zwischen längst Vergangenem und modernen Klängen, die dieses Adventskonzert von United Voices zu einem besonderen Erlebnis werden ließ

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