Witzige Wagen, fesche Fußgruppen

Schmelz. Viele Viehcher hatten sich gestern in Schmelz eingefunden, aber auch Waldfeen, Hexen, Teufel und Engel fehlten nicht. 64 Wagen und Gruppen sorgten beim Rosenmontagsumzug in Schmelz für buntes Treiben

Schmelz. Viele Viehcher hatten sich gestern in Schmelz eingefunden, aber auch Waldfeen, Hexen, Teufel und Engel fehlten nicht. 64 Wagen und Gruppen sorgten beim Rosenmontagsumzug in Schmelz für buntes Treiben. Fußgruppen in farbenprächtigen Kostümen wechselten sich in bunter Reihenfolge mit den Motivwagen ab, sechs Musikvereine (Löstertal, Düppenweiler, Gresaubach, Fanfarenzug Elversberg, Hüttersdorf, Schmelz) sorgten für die richtigen Töne. Dazwischen immer wieder die Schlachtrufe aller teilnehmenden Orte, angefangen von Alleh hopp, Türken hopp, MMM und Kripser grabsch. Auf der Bühne kommentierten Andreas Klein, Gewerbeverband, und Horst Wagner, Präsident der saarländischen Karnevalsvereine, die Vorbeiziehenden. Das Rodener Prinzenpaar, der Saarlouiser Sonnenkönig und das Lebacher Prinzenpaar machten den Schmelzer Hoheiten ihre Aufwartung, eskortiert von ihrem Hofstaat.Gutzjer, Blumen und jede Menge Hochprozentiges wurden in großen Mengen unters Narrenvolk gebracht. Neandertaler, Wikinger, Eisbären, Schneewittchen, Rotkäppchen, Hänsel und Gretel waren da. Bauer suchte Frau und alte Ägypter zogen fast zwei Stunden von Außen nach Bettingen - all dies hatte die Arbeitsgemeinschaft Schmelzer Karneval auf die Beine gestellt. Gerlfangen. Die Rehlinger Toreros beim Gerlfanger Rosenmontagsumzug fangen den Stier, die Engel schütteln die Wolken, und es rieselt Gold. Nicht ganz so, aber so ähnlich sah es aus beim Gauumzug in Gerlfangen. "Wir sind das kleinste Dorf und haben den größten Umzug seit 1984", meinte Ortsvorsteher und Mitorganisator des Umzugs, Leo Petry. Stolz war er schon auf die mehr als 8000 geschätzten Besucher in dem kleinen Gaudorf, das sich am Rosenmontag aber immer ganz groß zeigt. Denn mit 27 Fuß- und Wagengruppen war die Stimmung unter den Besuchern und Teilnehmen wieder einmal am Siedepunkt.Privatgruppen als Bonbon Das Besondere beim Gerlfanger Umzug war die Teilnahme vieler Privatgruppen, die sich mächtig aufgeputzt hatten. So wie die Toreros, die sich neben den Wikingern und Engelchen einreihten. Obwohl Bürgermeister Martin Silvanus seit dem Rathaussturm nicht mehr regiert, getraute er sich mit seinem Gefolge gut geschützt auf eine Wagenburg und schmeichelte seinem ehemaligen Volk mit Süßigkeiten. Piesbach. Am Rosenmontag hält es die Narren in Piesbach nicht mehr in den Häusern. Dann versammeln sie sich in den Straßen und erwarten den großen Rosenmontagsumzug. Und auch in diesem Jahr wurden sie von den Organisatoren des Ortsinteressenvereins Piesbach nicht enttäuscht. Von der Litermonthalle schlängelte sich der Gaudiwurm an den Zuschauern vorbei, die dicht gedrängt am Wegesrand feierten, bis zur Kirschberghalle. Alles in allem machten sich 16 Gruppen aus Piesbach und Umgebung auf den Weg. Ein Thema des Zuges war "Piesbach in den wilden 70ern". Auch wenn sich mancher, der damals dabei war, höchstens mit wohligem Grausen an vergangene Modesünden erinnert: Gerade bei den jungen Narren stehen die 70er Jahre sichtbar hoch im Kurs. Mit dabei waren auch die zünftigen "Prims-Matrosen" und "Die lustigen 13". Die Wilhelm-Busch-Figuren Max und Moritz trieben ihren Schabernack. Musketiere verliehen dem Zug historischen Glanz, und die "Speed Racer" reihten sich brav ins gemächliche Tempo des Umzugs ein. Auch dabei war natürlich die Volksbühne Piesbach, diesmal mit ihrer "Neptun-Gruppe". Nalbach. Eine Riesenstimmung herrschte beim sonntäglichen Umzug in Nalbach. Hunderte von Narren säumten die Straßen, auf denen mehr als 250 Aktive mit Musik und fantasievollen Kostümen von der Gartenstraße bis zur Hubertusstraße quer durch den Ort zogen. Eingeladen und organisiert hatte auch bei der 35. Auflage des Nalbacher Umzuges der Heimat- und Verkehrsverein. Und elf Vereine und Gruppen aus dem Ort trugen mit ihren Einfällen zum Gelingen der Veranstaltung bei. Lokalpolitik abgewatschtDas Hauptmotto lautete "Bauer sucht Frau", nach der beliebten Fernsehshow. Aber auch handfeste Bauarbeiter marschierten mit dem Slogan "Wir nageln alles" im Zug mit. Die Nalbacher Basketballspieler wurden ihrem Motto "Helau, heute sind wir blau" als Schlümpfe verkleidet gerecht. Und der TV Nalbach verzauberte das Publikum als Elfen und Trolle. Aber auch lokalpolitische Themen wurden nicht ausgespart und die hohen Baukosten für den Neubau des Nalbacher Rathauses gehörig aufs Korn genommen. Auf den schönsten Wagen des Zugs wartete am Ende noch eine Prämierung durch eine fachkundige närrische Jury. Bilsdorf. Ebenfalls am Sonntag zogen mehr als 30 Wagen, Einzelakteure, Fußgruppen, Musikkapellen und Gardetruppen durch Bilsdorf. Zwei Stunden lang schlängelte sich der bunte Gaudiwurm durch den Ort. Danach ging das närrische Treiben in der Steinberghalle weiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort