Wie man mit Krankheiten besser umzugehen lernt

Lebach. Monika Hippchen war mit ihrem Servicehund beim Selbsthilfe- und Gesundheitstag in der Lebacher Stadthalle unterwegs. Der treue vierbeinige Gefährte ersetzt einen Pfleger. Er bringt ihr morgens den Rollstuhl ans Bett, hebt Sachen für sie auf, räumt die Waschmaschine leer, bringt den Müll weg. Bei einer Vorführung auf der Bühne zeigte der Servicehund, was er drauf hat

Lebach. Monika Hippchen war mit ihrem Servicehund beim Selbsthilfe- und Gesundheitstag in der Lebacher Stadthalle unterwegs. Der treue vierbeinige Gefährte ersetzt einen Pfleger. Er bringt ihr morgens den Rollstuhl ans Bett, hebt Sachen für sie auf, räumt die Waschmaschine leer, bringt den Müll weg. Bei einer Vorführung auf der Bühne zeigte der Servicehund, was er drauf hat. Außerdem gehörten Fachvorträge zu AHDS (Zappelphilippsyndrom), über degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und über Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten bei Diabetes sowie ein Auftritt von Clown Lolek zum Rahmenprogramm.22 Selbsthilfegruppen hatten Infostände aufgebaut. Elisabeth Theis, die seit vielen Jahren die Wirbelsäulengruppe (Spondylodese) in Saarwellingen leitet und auch beim Arbeitskreis Selbsthilfe im Landkreis Saarlouis mitarbeitet, erklärte, es gebe zurzeit im Saarland rund 700 Selbsthilfegruppen. Zu fast jeder Krankheit habe sich eine entsprechende Gruppe zusammengefunden. 25 existieren offiziell im Kreis Saarlouis. In Lebach sind die Gruppen Diabetes und Schwerhörigkeit angesiedelt. Sie selbst, sagt Theis, habe über die Gruppe ganz viele Kontakte geknüpft und Wege gefunden, wie sie mit ihrer Krankheit besser umgehen könne."Wo mehrere zusammen sind, weiß immer einer was", sagt sie und weiter: "Wir decken das ab, wofür Ärzte und Krankenhäuser keine Zeit haben." So geht es bei den Treffen beispielsweise um Tipps für den Umgang mit dem Versorgungsamt, um Reha-Möglichkeiten, Alltagsbewältigung, also alles in allem um "Tipps fürs Leben". Auch Themen wie Betreuungsrecht, Insolvenz- und Schuldnerberatung sowie Schwangerschaft wurden bei der Veranstaltung angesprochen. Auch der IVU, Internationale Verein für Umwelterkrankte, mit Sitz in Dillingen, war vertreten. Kopfschmerzen, dauernde Müdigkeit könnten, so war hier zu erfahren, ihre Ursache in der Umwelt haben. Auch eine Frau im Rollstuhl hat sich dieser Selbsthilfegruppe angeschlossen, denn "Wie ein Allergiker sich von seinem Allergen fern hält, halte ich mich von Stufen und Treppen fern." Auch Selbsthilfegruppen gehen mit der Zeit.Fachmännische Chatrooms So informierte Psychologe Frank Lessel vom saarländischen Bündnis gegen Depression unter anderem auch über Online-Selbsthilfe. Diese Chatrooms würden fachmännisch betreut. So wache man beispielsweise darüber, dass keine Anleitungen für Selbstmord verbreitet würden. Mehr über Selbsthilfegruppen erfährt man bei KISS, der Kontakt und Informationsstelle für Selbsthilfe in Saarbrücken (Futterstraße 27). Infos gibt es auch unter www.selbsthilfe-saar.de oder Tel. (0681) 960 21 30.

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