Polizei korrigiert erste Meldung Sprengung der Weltkriegs-Bombe in Überherrn fehlgeschlagen

Überherrn · In Überherrn sind Bauarbeiter auf eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Am Abend sollte sie kontrolliert gesprengt werden. Zunächst hieß es, die Sprengung sei erfolgreich verlaufen. Dann korrigierte die Polizei ihre Angaben.

 Sicherheitskräfte der Polizei haben das Industriegelände Häsfeld weiträumig abgesperrt.

Sicherheitskräfte der Polizei haben das Industriegelände Häsfeld weiträumig abgesperrt.

Foto: Rolf Ruppenthal

Das Gebiet um das Werksgelände der Firma Dachser in der Thomas-Dachser-Straße in Überherrn ist abgesperrt, alle angrenzenden Firmen sind ganz oder teilweise geräumt worden. Grund hierfür ist ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der 250 Kilogramm auf die Waage bringt. Die Bombe liegt am Rand zum Gemeindeteil Altforweiler. Bauarbeiter hatten sie am Donnerstagmorgen bei Baggerarbeiten ausgegraben.

Wie ein Polizeisprecher mitteilt, sei der Sprengkörper in einem Umkreis von 250 Metern „auf jeden Fall tödlich“. Die Polizei weitete inzwischen den Sicherheitsradius von ursprünglich 300 auf 1000 Meter aus. Alle umliegenden Straßen sowie die angrenzende B 269 über den Lisdorfer Berg wurden gesperrt. Diese Sicherungsmaßnahmen seien notwendig, um Autofahrer nicht durch den Knall oder die Druckwell der kontrollierten Sprengung zu erschrecken. Diese ist für 19.30 Uhr geplant. Ein Entschärfen sei nicht möglich, wie es aus Polizeikreisen heißt, da der Zünder für das Räumkommando unerreichbar sei. Die Sprengstoffexperten vermuten eine Kombination aus Zeit- und Säurezünder.

Die Feuerwehr befüllte zwei Wassertanks, die jeweils 25 000 Liter fassen. Diese wurden auf der Fliegerbombe plaziert, um deren Sprengkraft zu dämpfen. In Überherrn ist kurz vor der kontrollierten Sprengung aus Sicherheitsgründen die Gasversorgung unterbrochen worden.

 Die Planungen für die kontrollierte Sprengung laufen auf Hochtouren.

Die Planungen für die kontrollierte Sprengung laufen auf Hochtouren.

Foto: Rolf Ruppenthal

Um 21.25 Uhr bestätigte ein Sprecher der Polizei zunächst, dass die Bombe wie geplant zur Detonation gebracht worden sei. Schäden an umliegenden Gebäuden seien nicht entstanden und das Gelände werde zeitnah wieder freigegeben.

Wenige Minuten später erreichte uns die Information, dass die Sprengung missglückt sei und lediglich die vom Kampfmittelräumdienst angebrachte Initialladung detoniert sei – jedoch ohne die Fliegerbombe zu sprengen. Augenzeugen berichten von einem dumpfen Knall, allerdings sei von einer größeren Explosion nichts zu sehen gewesen. Polizeiführer Wagmann von der Führungs- und Lagezentrale in Saarbrücken bestätigte das auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung. „Es wurde ein Sprengversuch unternommen, der hat allerdings nicht zum Erfolg geführt. Die Ursache hierfür ist derzeit unklar.“

 Ein Einsatzplan der Feuerwehr zeigt den tödlichen Radius (rot), den Radius, in dem sich niemand aufhalen darf (gelb) und die Evakuierungszone (lila).

Ein Einsatzplan der Feuerwehr zeigt den tödlichen Radius (rot), den Radius, in dem sich niemand aufhalen darf (gelb) und die Evakuierungszone (lila).

Foto: Rolf Ruppenthal

Wegen der einsetzenden Dunkelheit und weil Wasser in den Bereich um die Fliegerbombe einläuft, habe die Einsatzleitung entschieden, die Sprengung auf Freitag zu verlegen. „Es wird ein kleiner bewachter Sperrbereich um den Fundort eingerichtet. Morgen starten wir dann einen neuen Versuch“, sagt Wagmann.

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