Adventsserie „Ein kleines Weihnachtswunder“

Saarlouis · Zur Weihnachtszeit müssen die Helfer des Roten Kreuzes auf den Ernstfall vorbereitet sein. Gefeiert wird trotzdem.

 Die beiden Bereitschaftsleiter des Ortsvereins des DRK Beaumarais, Micael Faust und Sabine Ackermann. Da das Gebäude noch keine Hausnummer besitzt, wurde das Bild leicht bearbeitet.

Die beiden Bereitschaftsleiter des Ortsvereins des DRK Beaumarais, Micael Faust und Sabine Ackermann. Da das Gebäude noch keine Hausnummer besitzt, wurde das Bild leicht bearbeitet.

Foto: Michael Faust

„Uns ist vor allem das Weihnachtsfest 2014 in Erinnerung geblieben – da haben wir ein richtiges Weihnachtswunder erlebt“, sagen Sabine Ackermann und Michael Faust, beide Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Beaumarais.

Am ersten Weihnachtsfeiertag 2014 ging beim Ortsverein eine Meldung ein, dass ein verwirrter älterer Herr vermisst wird: „Das war wirklich eine brenzlige Situation, es war extrem kalt und es wehte ein eisiger Wind“, erinnert sich die DRK-Helferin. Der Sucheinsatz zog sich über zwei Tage und nachdem mithilfe von Hundestaffeln und mehreren Dutzend Einsatzkräften die Gegend durchkämmt wurde, konnte der Mann auch lebend gefunden werden: „Das war gerade zu Weihnachten ein sehr gutes Gefühl, das gibt einem den Glauben, dass man etwas Gutes tut und dass es auch eine höhere Macht gibt“, sagt Faust, der sich selbst als sehr religiösen Menschen bezeichnet.

So etwas wie Weihnachtsferien kennen die beiden Bereitschaftsleiter nicht, das DRK muss 365 Tage im Jahr in Bereitschaft sein, weiß Faust: „Mit unseren 17 Aktiven haben wir alleine in diesem Jahr 2750 ehrenamtliche Einsatzstunden – und das neben unseren Berufen.“ Ackermann erfüllt die Arbeit aber voll und ganz und sie fühlt sich beim DRK gut aufgehoben. „Gerade zur Weihnachtszeit wird den Menschen klar, dass man hilfsbereit und menschlich sein muss, wir versuchen, dass das gesamte Jahr über zu sein.“

So hilft die DRK-Ortsgruppe bei zahlreichen Einsatzszenarien mit, beispielsweise bei größeren Bränden, der Versorgung hilfsbedürftiger Menschen oder bei der Unterstützung anderer Einsatzkräfte. Auch, wenn das ganze Jahr für die Freiwilligen Helfer eher turbulent ist, nehmen sie sich zur Advents- und Weihnachtszeit die Zeit, etwas zur Ruhe zu kommen und gemeinsam zu feiern, betont Faust: „Dieses Jahr wird ein ganz besonderes Weihnachtsfest, wir feiern das erste Mal in unserem neuen Vereinsgebäude.“ Das wird auch in den Farben rot und weiß, passend zum DRK geschmückt und ein kleiner Baum wird ebenfalls besorgt: „Einen Adventskranz basteln wir wie jedes Jahr aus Rote Kreuz- Kerzen, das sieht fantastisch aus“, betont Faust.

Eine kleine Weihnachtsfeier für die Freiwilligen Helfer, bei der nochmals auf das Erreichte des Jahres zurückgeblickt wird, richtet der Verein auch traditionell aus: „Es ist einfach eine Anerkennung für unsere Truppe, die Arbeit soll Wert geschätzt werden“, sagt der Bereitschaftsleiter. Die neue Küche soll in diesem Jahr ebenfalls eingeweiht werden, auf dem Speiseplan wird diesmal etwas Traditionelles stehen: „Ich denke, wir machen den Klassiker Wiener mit Kartoffelsalat“, verrät Ackermann.

 Das Team der Freiwilligen Helfer des Ortsvereins Beaumarais des Deutschen Roten Kreuzes.

Das Team der Freiwilligen Helfer des Ortsvereins Beaumarais des Deutschen Roten Kreuzes.

Foto: Michael Faust

Ansonsten steht bei den beiden klassischerweise die Familie im Mittelpunkt des Festes: „Da wir ein Paar sind, verbringen wir einen Tag bei der Familie von Michael und einen bei meinen Eltern“, sagt Ackermann. Gerade an Weihnachten ist den beiden vor allem die Ruhe und die Besinnung wichtiger, als etwas zu erleben: „Man muss die Zeit mit der Familie einfach genießen, solange man kann. Natürlich sind wir aber auch in diesem Jahr über das Fest wieder einsatzbereit, wenn wir gebraucht werden – das ist doch Ehrensache“, betonen beide unisono.

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