Zukunft der Kapelle ist unsicher

Oberlimberg · Haben die Gotteshäuser in der Pfarreiengemeinschaft Siersburg eine Zukunft? Über deren Erhalt werden bald die kirchlichen Verwaltungsräte im Bistum Trier entscheiden. Jetzt ist die Oberlimberger Kapelle in den Fokus geraten. In der wurde nun die Messe gestrichen.

 Was zukünftig Gotteshäusern im Kreis Saarlouis passiert, ist unklar: Auch die Oberlimberger Kapelle gerät in den Fokus, vor allem weil es dort zuletzt immer weniger Messebesucher gab. Foto: Erhard Grein

Was zukünftig Gotteshäusern im Kreis Saarlouis passiert, ist unklar: Auch die Oberlimberger Kapelle gerät in den Fokus, vor allem weil es dort zuletzt immer weniger Messebesucher gab. Foto: Erhard Grein

Foto: Erhard Grein

Ein Teil der kirchlichen Verwaltungsräte im Bistum Trier steht zurzeit vor der schwierigen Wahl, zu entscheiden, welche Gotteshäuser in naher Zukunft aufgegeben werden sollen. Auch in der Pfarreiengemeinschaft Siersburg stehen schwierige Entscheidungen an. Im Ortsteil Hemmersdorf bestehen zurzeit noch zwei Gotteshäuser: St. Nikolaus in Großhemmersdorf und St. Konrad in Kerprich-Hemmersdorf. In der Pfarrei befürchtet man, dass es zu Veränderungen kommt.

Neu in den Fokus gerät jetzt auch die Friedhofskapelle Zur lieben Frau in Oberlimberg . Dieser Ort war lange zugehörig zu der Bürgermeisterei Rehlingen (heute Gemeinde Rehlingen-Siersburg). Zwar gehört Oberlimberg seit 1936 zu der Gemeinde Wallerfangen; kirchlich blieb auf Wunsch der katholischen Einwohner Oberlimberg aber bei der Pfarrei St. Martin Siersburg.

Ort für Pilgerzüge bekannt

Um 1740 war in Oberlimberg eine Wallfahrtskapelle zur Ehren der Mutter Gottes errichtet worden. Die Anlage erhielt den Namen "Maria vom Berg Karmel". Bekannt wurden anschließend die Pilgerzüge nach Oberlimberg , eine Tradition, die, wenn auch unter anderen Umständen, bis heute an Karfreitag Bestand hat.

In der Mitte des vorigen Jahrhunderts beschlossen die Oberlimberger, eine eigene Friedhofskapelle zu errichten. Anschließend wurde neben der Kapelle ein eigener Friedhof angelegt.

Särge mit Pferden transportiert

Bis dahin waren die Toten aus Oberlimberg auf dem Itzbacher Friedhof beigesetzt worden. Viele Jahre wurden die Särge mit einem Pferdefuhrwerk durch den Wald bei der Hessmühle transportiert. Im Winter war dies sehr schwierig.

Fahrplan für die Aushilfspfarrer

Zum Betrieb der Friedhofskapelle in ihrem Ort erstellten die Oberlimberger einen Fahrplan: Gemeindemitglieder wechselten sich wöchentlich ab, um Aushilfspfarrer, anfangs teils aus dem lothringischen Téterchen und später einen der Saarlouiser Pater zur sonntäglichen Messe und den Totenmessen abzuholen. Die Besucher der Messe in der Oberlimberger Kapelle sind in der letzten Zeit zunehmend geringer geworden. An der jüngsten Messe nahm kein einziger Oberlimberger mehr teil. Es kamen, wie berichtet wurde, nur noch zwei Frauen aus Gisingen.

Die Pfarreiengemeinschaft Siersburg teilte nunmehr in einem Pfarrbrief mit, dass "auf Grund des fehlenden Interesses bis auf weiteres keine heiligen Messen mehr in der Oberlimberger Kapelle gefeiert werden". Dies bestätigte auf Nachfrage auch der zuständige Seelsorger Dechant Ingo Flach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort