Wo einst die Kelten der Quellgöttin Sirona huldigten
Ihn · Hinter Bäumen versteckt finden sich zwischen Ihn und Niedaltdorf, am Rande des Hirnberges, auf dem Sudelfels die Spuren eines Quellheiligtums und eines Gutshofes aus römischer Zeit. Gerlies Matheis stellt am Sonntag, 24. April, dieses Kleinod im Landkreis Saarlouis vor.Von 1981 bis 1984 wurde die bis zum vierten Jahrhundert bestehende Anlage unter der Leitung von Hermann Maisant ausgegraben.
In Teilen rekonstruiert, zeigt das Wohnhaus sehr anschaulich die typischen Merkmale der damaligen Baukultur. Dass ein Raum mit Fußbodenheizung ausgestattet war und es einen Kaltbadetrakt gab, verweist auf den bescheidenen Luxus, den sich der Erbauer leisten konnte. Der Tempelbereich war rund 400 Jahre lang eine Pilgerstätte. Deutlich sticht der Umgangstempel mit seiner modernen Überdachung hervor, wo die Quellgöttin Sirona verehrt wurde. Das sechseckige Wasserbecken fängt seit rund 1800 Jahren Quellwasser auf. Noch heute lässt sich die Faszination spüren, die dieser Ort auf die damaligen Pilger ausgeübt haben muss. Auch wenn moderne Analysen das Quellwasser nicht als Heilwasser einstufen, reines Wasser gilt bis heute als Lebenselixier. Die Verehrung der Götter war fester Bestandteil der römischen Kultur. Einen Einblick in dieses besondere Brauchtum gibt Marlies Matheis bei ihrer zweistündigen Führung am Sudelfels. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Parkplatz am Sudelfels. Die Teilnahme kostet drei Euro.
Anmeldung: Tourist-Info Landkreis Saarlouis, Telefon (0 68 31) 44 44 49. Weitere Termine für Führungen sind Freitag, 17. Juni, um 18 Uhr und Samstag, 17. September, um 15 Uhr.
