Weihnachten auf 16 Quadratmetern

Dillingen. In jeder Hand ein Schaf aus Gips - so steht Erwin Ney am Freitag im Saardom vor der Dillinger Weihnachtskrippe. Etwa 110 Figuren gebe es insgesamt, sagt er. Die waren ein Jahr lang in Kisten und Körben verstaut. Vergangene Woche wurden sie von Ney und zwei Helfern wieder zu einer biblischen Landschaft zusammengestellt

 Nicht im Stall, sondern entsprechend der sehr alten ostkirchlichen Tradition, die man von Ikonen kennt, in einer Felsengrotte steht die Dillinger Krippe Jesu. Foto: Johannes A. Bodwing

Nicht im Stall, sondern entsprechend der sehr alten ostkirchlichen Tradition, die man von Ikonen kennt, in einer Felsengrotte steht die Dillinger Krippe Jesu. Foto: Johannes A. Bodwing

Dillingen. In jeder Hand ein Schaf aus Gips - so steht Erwin Ney am Freitag im Saardom vor der Dillinger Weihnachtskrippe. Etwa 110 Figuren gebe es insgesamt, sagt er. Die waren ein Jahr lang in Kisten und Körben verstaut. Vergangene Woche wurden sie von Ney und zwei Helfern wieder zu einer biblischen Landschaft zusammengestellt. Steine, Holz und Moos gehören zur Ausstattung sowie nachgebildete Palmen. In Brunnen fließt richtiges Wasser, ein Lagerfeuer flackert, und kleine Scheinwerfer heben einzelne Motive hervor.

Die heutige Weihnachtskrippe entstand mit dem, was der Zweite Weltkrieg übrig gelassen hatte. Dazu zählten Figuren und Häuschen aus den 20er Jahren. Fehlende Figuren wurden ergänzt. Anfang der 1950er Jahre begann Pastor Alois Winkel, daraus wieder ein Krippenwerk aufzubauen. 1957 und 1958 wurden Holzfiguren im Grödnertal bestellt. Das sind noch heute erhaltene acht handgeschnitzte Hirten und die heilige Familie. 1990 wurden sie bei einer größeren Krippen-Sanierung in Südtirol restauriert. Noch ein Stück größer war die Dillinger Weihnachtskrippe dann ab 1990. 1991 folgte die Erneuerung der Stadt Bethlehem im Hintergrund, und immer wieder kamen neue Figuren hinzu. Nun ist das ganze Ensemble nochmals angewachsen, auf rund 16 Quadratmeter.

Maßgeblichen Anteil an der Gestaltung hat seit Jahrzehnten der inzwischen fast 90-jährige Erwin Ney. Er sorgte auch für den orientalischen Stil, in dem alles seine Bedeutung hat.

Marias Platz ist links von der Christuskrippe, die Farben ihrer Kleidung stehen für Reinheit, Liebe und Treue. Josef steht rechts mit dem Mantel des Schutzbefohlenen. Der Ochse stehe für Fruchtbarkeit, Stärke und Herrschaft, sagt Ney. Der Esel wiederum für Ausgelassenheit und Geduld.

Die Idee zur jetzigen Größe der Krippe kam vor einigen Jahren auf. Denn das Feld mit den Hirten sollte übersichtlicher gestaltet werden. Dann erweiterte eine Schreinerei die Fläche nach rechts. Dort verkündet nun ein neuer Engel die frohe Botschaft. Ein Hirte am Lagerfeuer schreckt aus dem Schlaf und schaut zu dem himmlischen Boten.

"Bleibt das Christkind jetzt schon drin?", fragte ein Helfer am Freitag. "Eigentlich passt das ja nicht." Ney nickt. Dann wird geklärt, wer den Schlüssel zur Kirche hat, und, schwupps, ist das Christkind wieder aus der Krippe heraus. Erst für die Messe an Heiligabend kommt es zurück in die Krippe.

 Nicht im Stall, sondern entsprechend der sehr alten ostkirchlichen Tradition, die man von Ikonen kennt, in einer Felsengrotte steht die Dillinger Krippe Jesu. Foto: Johannes A. Bodwing

Nicht im Stall, sondern entsprechend der sehr alten ostkirchlichen Tradition, die man von Ikonen kennt, in einer Felsengrotte steht die Dillinger Krippe Jesu. Foto: Johannes A. Bodwing

Nicht bloß eine Weihnachtskrippe steht zu den Öffnungszeiten im Saardom. Es ist eine Abfolge wechselnder Geschichten. Ab 6. Januar wird die Ankunft der Heiligen Drei Könige nachgestellt, mit Kamelen, Elefanten und maurischem Reiter. Ab 22. Januar folgt die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten und ab 28. Januar die Darstellung Jesu im Tempel zu Jerusalem.

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