Der Landkreis Saarlouis hat gestern zur Situation in der Kita St. Katharina in Wallerfangen eine Erklärung abgegeben. Demnach birgt die tägliche Nutzung der freigegebenen Räume dort aus Sicht des Kreis-Gesundheitsamtes keine Gesundheitsgefahr.

Die Schuld für die von den Eltern beklagten Verzögerungen bei der Sanierung sieht der Kreis beim Träger, der Kirchengemeinde: Bereits im November 2014 habe das Gesundheitsamt den Schimmelpilzbefall festgestellt und dem Bauträger ein Konzept zur Beseitigung vorgelegt, in dem er unter anderem aufgefordert wurde, einen Bausachverständigen zu beauftragen.

Nachdem die befallenen Räume saniert worden waren, habe das Gesundheitsamt im Februar bei einer erneuten Begehung festgestellt, dass die Arbeiten nicht ordnungsgemäß abgeschlossen worden waren und die Nutzung der betroffenen Räume untersagt. "Vorschläge zur Behebung des Problems wurden erneut unterbreitet, allerdings bis heute nicht umgesetzt", teilt der Kreis nun mit.

Eingreifen dürfe der Kreis nicht: Die Gesundheit der Kinder zu sichern, obliege nach dem Sozialgesetzbuch alleine dem Träger der Einrichtung. "Sanierung oder sonstige bauliche Veränderungen dürfen ausschließlich vom Betreiber beauftragt und durchgeführt werden."

Für einen Neubau oder eine Sanierung der Kita sei sowohl beim Bildungsministerium als auch im Kreishaushalt Geld eingestellt, das der Träger bisher aber nicht beantragt habe. Pfarrer Herbert Gräff hingegen betonte, er habe bereits 2010 die Gesamtsanierung beantragt; bis heute sei kein Bescheid erteilt worden,auch nicht für seine Anträge zur Schimmelsanierung. "Der letzte von der Kirchengemeinde gestellte Antrag auf finanzielle Unterstützung zur Beseitigung des Schimmelbefalls bezog sich lediglich auf Architektur- und Gutachtertätigkeiten. Sonstige Anträge liegen bis dato nicht vor", heißt es dagegen beim Kreis.