Vom Butterfass bis zum Waschbrett
Hasborn-Dautweiler. Mancher Besucher erinnerte sich noch an die Zeit, als Großmutter die Brennschere zum Heißwerden auf den Herd legte, um sich damit anschließend Wellen in ihre Haare zu drücken. Diese Schere war eines der vielen Exponate, die Hans Stock im Seniorenhaus der Caritas zeigte. Anlass war das Sommerfest, welches die Einrichtung draußen und drinnen feierte
Hasborn-Dautweiler. Mancher Besucher erinnerte sich noch an die Zeit, als Großmutter die Brennschere zum Heißwerden auf den Herd legte, um sich damit anschließend Wellen in ihre Haare zu drücken. Diese Schere war eines der vielen Exponate, die Hans Stock im Seniorenhaus der Caritas zeigte. Anlass war das Sommerfest, welches die Einrichtung draußen und drinnen feierte. "Dies und das aus Großmutters Zeiten" war die Ausstellung betitelt. Streng genommen war es ja auch Großvaters Zeit, denn mit all den gezeigten Dingen hantierten sowohl Oma als auch Opa. Butterfass und Kuchenformen, Kaffeemühlen, Nageleisen, Karbidlampe und Waschbrett waren damals in jedem Haus zu finden. Hans Stock zeigte auch das "Butterfass der kleinen Leute", ein großes Glas mit eingebauter Kurbel, in dem Butter aus Ziegenmilch hergestellt werden konnte. Das Putzmittel "Imi" und das Waschpulver "Henko" waren mit historischen Werbeschildern vertreten.
Biene Maja aus dem Jahr 1912
War das Tagewerk getan, versammelte sich die Familie vielleicht um das Radiogerät. Hans Stock präsentierte ein französisches der Marke "Albatros" mit drei Wellenbereichen. Für Techniker und Radiohörer gab ein Berliner Verlag damals die Hefte "Funk und Ton" heraus. Wer keine Radiomusik hören wollte, konnte in einem Album blättern. Die Besucher im Seniorenhaus taten es in einem dicken Wälzer mit Kinostars wie Lil Dagover, Heinz Rühmann, Willy Fritsch, Marlene Dietrich und Willi Birgel. Ihre Fotos waren vor Jahrzehnten den Zigarettenpackungen beigefügt und konnten in die freien Felder des Albums eingeklebt werden. Mit Texten und Fotos war ein Band über den Ersten Weltkrieg vertreten. "Was, so alt ist die Biene Maya schon?", staunte eine Besucherin, als sie ein kleines Buch über das lustige Bienchen aus dem Jahre 1912 in der Hand hielt. Blickfang war auch das Telefon aus Kaisers Zeiten mit seinem unförmigen Hörer und der Kurbel, mit dem das Fräulein vom Amt gerufen werden konnte.
Ausgestellt wurde eine uralte "Olympia"-Schreibmaschine, eine Ultra-Fex-Kamera und mehrere gute Stücke dörflicher Frömmigkeit wie Engel und Heiligenfiguren aus Porzellan. Weil Hans Stock auch ein Musikus ist, unterhielt er die Besucher der Ausstellung, indem er auf den ausgestellten Instrumenten spielte: auf einer Mandolin-Zither, auf einer Panflöte und einer Mandoline. Auch der Fanfare aus der Zeit der Fremdenlegion konnten noch Töne entlockt werden.
Rund 600 Besucher kamen zum Sommerfest des Seniorenhauses, das mit einem Gottesdienst im Zelt begann. In das reichhaltige Unterhaltungsprogramm reihten sich der Männergesangverein Harmonie, die Alphornbläser, der Spielmannszug Steinbach, die Gruppe Hüttenschwung, der Seniorenchor des Hauses und Eugen Heck mit dem Akkordeon ein.
