Viel Ärger und dann noch Pech
Wallerfangen · Ein turbulentes Jahr voller Baustellen: vor allem die Einrichtungen für Kinder in Wallerfangen sorgten für Ärger. Zudem blockierte eine Baustelle ein halbes Jahr die Ortsdurchfahrt. Aber es gab auch Gutes zu berichten.
Pleiten, Pech und Pannen: So könnte man das Jahr 2015 für die Gemeinde Wallerfangen zusammenfassen. Insbesondere um die Einrichtungen für Kinder gab es 2015 viel Zoff. Da war zum einen die wegen Schadstoffbelastung immer noch geschlossene Krippe auf der Adolphshöhe. Die Kleinkinder aus Wallerfangen müssen seit der Schließung der Kita Kinderland in die Schwester-Einrichtung nach Saarwellingen pendeln. Im November beschloss der Gemeinderat, den Eltern einen Fahrtkostenzuschuss zu zahlen. Benutzbar wird die Krippe so schnell aber nicht: Ein neues Gutachten empfiehlt, alle innenliegenden Wände, Decken und Böden herauszureißen. Das will die Gemeinde 2016 auch tun.
Zweite Baustelle: Die seit Jahren sanierungsbedürftige Kita St. Katharina. Das Gesundheitsamt schloss im Januar wegen Schimmelbefalls drei Räume in der maroden Kita in Trägerschaft der Kirchengemeinde. Bis Jahresende tat sich aber zum großen Unmut der Elternschaft wenig: Weder konnte man sich zwischen Gemeinde, Kirche und Bistum auf eine Sanierung einigen. noch konnten die geschlossenen Räume wieder in Betrieb genommen werden. Die Folge: Platznot in der einzigen Kita im Ort. Erst im November beschloss der Rat, die Kita, die 2016 in Trägerschaft der Kita gGmbH des Bistums wechselt, zwar nicht neu zu bauen, aber zu sanieren.
Platznot herrscht nach wie vor auch in der Freiwilligen Ganztagsschule Wallerfangen . Nachdem diese 2014 ihre Räume im Obergeschoss des denkmalgeschützten Grundschulnebengebäudes verloren hatte, mussten die über 80 Kinder im Bistro und im Toberaum betreut werden. Erst im Sommer sorgten Container für etwas Entspannung. Durch den Bau einer Innentreppe im dann verkleinerten Toberaum soll das Obergeschoss künftig wieder der steigenden Zahl an Kindern zur Verfügung stehen.
Nicht geplant war eine weitere Baustelle: Bei Arbeiten an der Großbachbrücke in Ihn stellte sich im Frühjahr heraus, dass die Brücke komplett saniert werden muss. Das kostet nicht nur viel Geld, sondern beschert vor allem den Ihnern große Probleme. Denn durch den Wegfall der Brücke wird ein ganzer Ortsteil abgeschnitten. 2016 muss die Gemeinde die Sanierung der zur Zeit nur einspurig befahrbaren Brücke angehen.
Geplant war die Großbaustelle in der Ortsmitte von Wallerfangen : Weil sich 2016 ein Edeka-Markt auf dem ehemaligen Lukullus-Gelände ansiedelt, musste ein Kreisverkehr her. Sechs Monate wurde in der voll gesperrten Hauptstraße gebaut. Das bedeutete lange Umleitungen, insbesondere für die Bewohner der Gaudörfer, und für die Anwohner der Umleitungsstraßen vermehrten Verkehr.
Die Geschäfte im Bereich der Baustelle litten unter zum Teil massiven Umsatzeinbußen. Erst am Jahresende konnte die Ortsdurchfahrt wieder freigegeben werden. Bis zum Frühjahr 2016 wird allerdings noch weiter gebaut.
Doch nicht alles war schlecht in Wallerfangen 2015: So wurde im September das "Haus der Generationen" in Wallerfangen eröffnet, das Heimatmuseum feierte seine Wiedereröffnung und der Ortsteil Gisingen sein 875-jähriges Bestehen. Und im Dezember trafen sich zum ersten Mal seit Jahren die Wallerfanger wieder zum Nikolausmarkt.
