Corona-Lockdown Einzelhandel in Wallerfangen fordert konkrete Hilfe und Ansagen

Wallerfangen · Der Bürgermeister der Gemeinde Wallerfangen, Horst Trenz, und Wirtschaftsförderer Jürgen Pohl von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Untere Saar (WFUS) beim Landkreis Saarlouis fordern schnelle Hilfen und konkrete Öffnungsstrategien für die Einzelhändler.

 Einzelhändler, Bürgermeister Horst Trenz und WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl fordern Hilfe für den Handel in Wallerfangen.

Einzelhändler, Bürgermeister Horst Trenz und WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl fordern Hilfe für den Handel in Wallerfangen.

Foto: wfus

„Die Schließungen im Einzelhandel, Dienstleistungsgewerbe, in Gastronomie und Hotellerie sowie im Kulturbereich führen zu einer schwierigen Wirtschaftslage sowohl in Wallerfangen als auch im gesamten Landkreis Saarlouis“, stellt Trenz fest. Er befürchtet, dass in der Folge Leerstände und fehlende Einkaufsmöglichkeiten die Ortszentren negativ verändern. „Auch die Einzelhändler in der Gemeinde Wallerfangen leiden stark unter den derzeit geltenden Maßnahmen“, stellt er fest.

Pohl und Trenz trafen sich deshalb gemeinsam mit in Wallerfangen ansässigen Einzelhändlern zum Dialog. „Die viel zu langsame Umsetzung und die geringe Höhe der Finanzhilfen beschädigen zunehmend das Vertrauen in effektive Hilfsprogramme der Politik und den Fortbestand vieler Unternehmen“, befürchtet WFUS-Geschäftsführer Pohl. „Als Folge dieser Situation haben viele Ladeninhaber in der Corona-Krise bereits ihr Geschäft aufgegeben.“

Auch Trenz kennt persönlich Gewerbetreibende, die trotz laufender Kosten noch keine Hilfe erhalten haben und Kredite aufnehmen mussten. Aynur Coskun, Inhaberin der Modeboutique Coskun, betont: „Wir bieten zwar Call&Collect mit Online-Werbung an, aber der dadurch generierte Umsatz deckt lange nicht unsere Kosten. Uns allen, also meinen Kunden und mir, fehlt der persönliche Kontakt und die Beratung im Geschäft.“

Neben Rolf Ehl (Fahrradstudio Ehl), Desiree Graber (Rockbar) und Stefan Maier (Küchenstudio DK Design) berichteten auch die Eheleute Doris und Bernd Viardot (Blumen Viardot) von massiven Ungerechtigkeiten für den Einzelhandel: „Unsere Primeln und unzählige weitere Jungpflanzen stehen in den Gewächshäusern und müssen unbedingt verkauft werden. Es ist alles verderbliche Ware, wir können es uns nicht noch einmal leisten, die selbst produzierte Ware am Ende auf den Kompost zu werfen“.

Gemeinsam mit den betroffenen Akteuren fordert Wirtschaftsförderer Pohl daher ein konkretes Wiedereröffnungsszenario für alle Branchen, unbürokratische und schnelle Überbrückungshilfen sowie faire und angemessene direkte Ausgleichszahlungen. Trenz bittet die Bevölkerung, das lokale Gewerbe durch bewusstes Einkaufen vor Ort zu unterstützen, auch online und telefonisch: „Dies sichert nicht nur die Existenz unserer Betriebe, sondern auch die vorhandenen Arbeitsplätze.“

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