Schwierige Zeiten für Gewerbetreibende

Wallerfangen · Heftige Zeiten erlebten manche Geschäftsleute im Wallerfanger Zentrum. Seit der Sperrung der Einmündung Hauptstraße-Hospitalstraße am 29. Juni brachen Umsätze weg, Kunden gingen massiv verloren.

 Auch Tobias Thiel, Mitinhaber der Park-Apotheke in Wallerfangen, ist nach eigener Aussage froh, wenn die Dauerbaustelle direkt vor der Tür endlich ein Ende hat. Foto: Johannes A. Bodwing

Auch Tobias Thiel, Mitinhaber der Park-Apotheke in Wallerfangen, ist nach eigener Aussage froh, wenn die Dauerbaustelle direkt vor der Tür endlich ein Ende hat. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Zum Desaster wurde die monatelange Sperrung im Bereich Hospital- und Hauptstraße für manche Geschäfte. Betroffen war vor allem die Häuserzeile auf der Baustellenseite Richtung Saarlouis. Dagegen blieben die Umsätze in Richtung Dillingen weitgehend im Lot. Als "umsatzmäßig eher normal" wertete Rolf Ehl vom "Fahrradgeschäft Ehl" die Situation. "Das war fast schon ein bisschen positiv", meinte Ehl. "Der Durchgangsverkehr war ruhiger, und man konnte auch besser parken."

In Richtung KSK-Filiale liegt "Optik Ruppenthal": "Klar hat man ein bisschen Federn gelassen", sagte Tatjana Ruppenthal. Aber es sei nicht ganz so schlimm gewesen. Durch die anstehende Kreiselöffnung könne sie nun das Weihnachtsgeschäft noch mitnehmen.

"Das sollte jetzt nicht länger dauern", meinte Apotheker Markus Weyland, Inhaber der "Limberg-Apotheke" in der Saarstraße. Gravierende Rückgänge verzeichnete er nicht, aber ganz spurlos sei die Sperrung nicht geblieben. Bei dem geplanten Tempo 30 in der Hauptstraße befürchte er eher, "dass dann Leute ausbleiben". "Das war die schwierigste Zeit in der über 100-jährigen Geschichte der Apotheke", sagte hingegen Tobias Thiel, Mitinhaber der "Park-Apotheke" direkt im Baubereich.

"Wir haben nur noch ein Drittel unserer Kundschaft." 50 Prozent des Personals habe man entlassen müssen. "Wir sind Gott sei Dank eine Filialapotheke, ansonsten wären hier die Lichter aus." Nur über einen schmalen Fußweg war man erreichbar, kritisierte Thiel, und es gab keine Parkplätze mehr vor dem Haus.

"Das kann Monate dauern, bis es sich wieder normalisiert." Reduzierte Geschwindigkeit und Querungshilfen in der Hauptstraße könnten künftig von Vorteil sein. Doch es brauche Parkplätze direkt vor der Tür. Aber: "Ich glaub's erst, wenn's fertig ist", meinte Thiel.

Für den Pizzadienst "Don Camillo" nebenan war es "vor allem umständlich und stressig", sagte eine Angestellte. Statt einer Bushaltestelle bräuchten auch sie einige Parkplätze vor dem Haus. "Mal sehen, wie wir das machen. Dass die Straße wieder geöffnet wird, ist auf jeden Fall gut."

"Wir atmen dann richtig auf", sagte Joachim Paul, Mitinhaber der Bäckerei Welling. Denn: "Betriebswirtschaftlich hätten wir zu machen müssen". Nur noch vormittags habe man geöffnet, "für die umliegenden Kunden ". Paul: "Wir haben zirka 80 Prozent Umsatzverlust, und nur noch eine Verkäuferin beschäftigt." Drei andere seien in anderen Filialen untergebracht worden. Selbst die Filiale im Rewe-Markt habe "leicht schlechtere Umsätze" verzeichnet, sagte Paul. "Das hat uns überrascht." Als Hauptgrund vermutet er die Parksituation.

Die neuen Bushaltestellen vor dem Geschäft erschwerten die Anlieferungen, meint er. Es könne zudem Kunden kosten, die nur kurz kaufen wollten. Aus Erfahrungen mit Bauphasen vor anderen Welling-Filialen werde es Monate dauern, bis das alte Niveau erreicht sei.Auch Tobias Thiel, Mitinhaber der Park-Apotheke in Wallerfangen , ist nach eigener Aussage froh, wenn die Dauerbaustelle direkt vor der Tür endlich ein Ende hat. Foto: Johannes A. Bodwing

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