Risse im Asphalt sorgen bald für eine Vollsperrung

Wallerfangen · Arbeiten an der L 355 zwischen Wallerfangen und St. Barbara sind dringend notwendig.

 Eine Gabionenwand mit Steinblöcken unter Drahtgitter setzt sich und verursacht Absenkungen im Seitenstreifen der L 355. Fotos: Johannes A. Bodwing

Eine Gabionenwand mit Steinblöcken unter Drahtgitter setzt sich und verursacht Absenkungen im Seitenstreifen der L 355. Fotos: Johannes A. Bodwing

Aufwändiger werden in nächster Zeit Fahrten auf den Saargau bei Wallerfangen. Der Grund sind Rutschungen auf der Verbindung hoch nach St. Barbara. Eine erste Sanierung erfordere womöglich bald zwei Wochen Vollsperrung, teilte der Landesbetrieb für Straßenbau mit.

Risse durchziehen den Asphalt der L 355 zwischen Wallerfangen und St. Barbara. Ursache sind Rutschungen im Hangbereich, erklärte der Landesbetrieb für Straßenbau, LfS, auf Anfrage. "Zwei verschiedene Schadstellen" gibt es. Einmal unterhalb der Haarnadelkurve, wo am 20. Dezember 2016 Risse im Asphalt entdeckt wurden. Die waren erst kurz zuvor entstanden.

Betroffen sind etwa 30 Meter im mittleren Straßenabschnitt am Hansenberg. Bei einer kompletten Sanierung der Fahrbahndecke 2011 habe es keine Anzeichen für Bewegungen in der Böschung gegeben. Lediglich etwa 20 bis 30 Meter oberhalb der jetzigen Schadensstelle erfolgte ein Bodenaustausch in geringerem Umfang. Im vergangenen Dezember jedoch senkte sich ein Teil der Fahrbahn zum Sonnental hin ab. Zusätzlich weiteten sich die Risse innerhalb eines Tages. Der LfS zog umgehend ein Ingenieurbüro zur Untersuchung heran und richtete eine einspurige Verkehrsführung mit Ampelanlage ein, um den Abschnitt zu entlasten.

Laut einer geotechnischen Stellungnahme vom 16. Januar gibt es Rutschungen im talseitigen Bereich der Fahrbahn. Hier sind Bodenschichten bis zu einer Tiefe von etwa 3,7 Metern aufgefüllt. Vermutlich habe man diese beim Bau der Straße bergseitig abgetragen und talseitig aufgeschüttet. Teilweise wurden die Massen nicht ausreichend verdichtet. Eine Rutschung bis ins feste Gestein des Berges wird ausgeschlossen.

Weitere negative Faktoren sind jahreszeitliche und witterungsbedingte Durchfeuchtungen des Hanges sowie der Verlust stabilisierender Wurzeln durch Baumfällungen.

Zur Sanierung dieses Abschnittes soll demnächst ein bis zu zwei Meter tiefer Bodenaustausch erfolgen. Der Umfang dieser Arbeiten erfordert eine Vollsperrung. Die Kosten liegen bei etwa 82 000 Euro inklusive Verkehrsführung.

Eine zweite Schadensstelle liegt vor der letzten Kurve in Richtung Ortseingang St. Barbara. Rot-weiße Leitbaken verengen derzeit die Fahrbahn und verhindern ein Überfahren des talseitigen Bereichs. Darunter befindet sich eine mit Steinblöcken gefüllte Gabionenwand, die die Fahrbahn stützt. Der LfS geht von einer verminderten Tragfähigkeit der Wand aus.

Zur Ermittlung geeigneter Maßnahmen werden in diesem Bereich noch Kernbohrungen durchgeführt. Das geschieht während der ersten Sanierung unterhalb der Haarnadelkurve.

Dort ist eine Vollsperrung ab nächster Woche geplant, die womöglich etwa 14 Tage dauert. Dann wird der Saargau im Bereich Wallerfangen vor allem über Siersburg oder Felsberg erreichbar sein. Die Strecke von Wallerfangen nach Oberlimberg hingegen ist eine Einbahnstraße und für Lkw verboten. Zudem sind immer wieder Sperrungen zu erwarten. Wie nach einer Hangrutschung ab Mitte 2016 und in den vergangenen Wochen infolge Gefahren durch Wind- und Eisbruch.

 Vor der letzten Kurve nach St. Barbara sackt der Seitenstreifen der L 355 ab.

Vor der letzten Kurve nach St. Barbara sackt der Seitenstreifen der L 355 ab.

Auch bei Starkregen wird diese Verbindung vorsorglich von der Gemeinde gesperrt. Genauere Angaben zur Vollsperrung der L 355 von Wallerfangen nach St. Barbara sowie zu Zeitraum und Umleitungen veröffentlicht der LfS in den nächsten Tagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort