Quartier für neue Krippenkinder gesucht

Wallerfangen · Vor genau einem Jahr wurde die Krippe in Wallerfangen eröffnet und kurz darauf bis auf Weiteres geschlossen. Für die bereits angemeldeten Kinder ist eine Lösung gefunden. Doch bald kommen neue Anmeldungen dazu.

 Unbenutzbarer Neubau: Die Kita Kinderland in Wallerfangen bleibt geschlossen. Foto: Thomas Seeber

Unbenutzbarer Neubau: Die Kita Kinderland in Wallerfangen bleibt geschlossen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Die im September 2014 eröffnete und kurz darauf wieder geschlossene Krippe Kita Kinderland Wallerfangen bleibt weiterhin außer Betrieb. Hintergrund sind Ausdünstungen aus dem vielfach verwendeten Baustoff Holz, die in hoher Konzentration möglicherweise für Kleinkinder gesundheitsgefährdend sein können (die SZ berichtete mehrfach). Der Wallerfanger Bürgermeister Günter Zahn gab gestern auf SZ-Anfrage an, er rechne nicht mehr mit einer Eröffnung in diesem Jahr.

Was insofern ein besonderes Problem darstellt, da ab 1. Januar 2016 weitere acht Anmeldungen für die Krippe vorliegen, mit denen eine zweite Gruppe gebildet werden müsste. Die bisher in der Krippe angemeldeten Kleinkinder wurden seit Oktober 2014 in einem Gruppenraum der Träger-Einrichtung Kita Kinderland II in Saarwellingen betreut; betreut von einem Teil der zuvor in Wallerfangen beschäftigten Erzieher. Was als Übergangslösung gedacht war, wird nun wohl Dauerlösung: Wie Zahn erklärte, sei mit den Eltern der verbliebenen elf Kleinkinder vereinbart, dass diese in der Saarwellinger Kita bleiben können, bis das Kindergartenalter erreicht ist. So konnte bisher umgangen werden, dass die Kinder auf andere Einrichtungen verteilt werden müssten.

Räumlich sei das kein Problem. Den Transport zwischen Wallerfangen und Saarwellingen müssten die Eltern wegen unterschiedlicher Hol- und Bringzeiten selbst organisieren, erklärte der Geschäftsführer der Kita Kinderland gGmbH, Ralf Weber. "Das ist ganz klar mit Aufwand für die Eltern verbunden." Für den Träger sei das Wichtigste, dass eine gute Betreuung gewährleistet werde.

Für die im Januar zu gründende zweite Gruppe sucht die Verwaltung derzeit nach Ausweichmöglichkeiten in Wallerfangen selbst. Im Gespräch ist unter anderem eine Containerlösung. Denn Zahn geht nicht davon aus, dass der Krippenneubau in absehbarer Zeit wieder benutzt werden kann. "Es muss eine Übergangslösung gefunden werden, die auch über längere Zeit tragbar ist", betonte Weber ebenso.

Der Rechtsstreit läuft

Gegen den Architekten der Kita, Marcel Giebel, klagt die Gemeinde Wallerfangen bereits. Dessen Nachbesserungsversuche am Gebäude waren im Frühjahr fehlgeschlagen (die SZ berichtete). Auf eigene Faust dürfe die Gemeinde als Bauherr nach jetzigem Stand jedoch keine Nach- oder Abrissarbeiten angehen, um die Krippe wieder benutzbar zu machen, erklärte Zahn. Die juristische Entscheidung müsse man abwarten, und es sei auch eine politische Frage, wie es in der Wallerfanger Krippe weitergehe, sagte Weber. Mit dem Träger Kita Kinderland wolle man dort jedoch im Boot bleiben.

Ende September sollen bei einer weiteren Messung der Raumluft die aktuellen Konzentrationswerte festgestellt und vom Gesundheitsamt Saarlouis ausgewertet werden.

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