Nur-Dach-Häuser im Blauloch werden nicht saniert

Wallerfangen · Seit August leben Flüchtlingeim früheren Jugenddorf Blauloch, die Gemeinde dachte über eine notdürftige Sanierung nach. Doch daraus wird nichts: Denn ein Zuschuss würde nur bei dauerhafter Nutzung als Wohnraum fließen. Das wäre jedoch kaum möglich.

 Eines der sieben Nur-Dach-Häuser im früheren Wallerfanger Jugenddorf Blauloch. Sie sind in die Jahre gekommen.Foto: Johannes A. Bodwing

Eines der sieben Nur-Dach-Häuser im früheren Wallerfanger Jugenddorf Blauloch. Sie sind in die Jahre gekommen.Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Das frühere Jugenddorf Blauloch, das jahrelang leer und dann zum Verkauf stand und das seit August zur Unterbringung von Flüchtlingen dient, wird nicht saniert. Das beschloss der Gemeinderat Wallerfangen in seiner Sitzung am Dienstagabend. Zwar stehe ein Zuschuss über 50 000 Euro zur Verfügung, erläuterte Bürgermeister Günter Zahn , doch der hat einen dicken Haken: Denn das Geld, das nur für die energetische Sanierung der Nur-Dach-Häuser fließen würde, ist an eine Zweckbindung für zehn Jahre gekoppelt. Das bedeutet: Saniert die Gemeinde damit die marode Anlage, muss sie für zehn Jahre als Wohnraum für Flüchtlinge oder andere Bürger genutzt werden. Die Gemeinde müsste außerdem weitere 50 000 Euro als Eigenanteil investieren.

Um vorübergehend Flüchtlinge im alten Jugenddorf unterzubringen, sei eine energetische Sanierung nicht zwingend notwendig, gab die Verwaltung zu bedenken. Für eine "richtige Vermietung" kämen die Häuser , die über keine eigene Dusche und Küche verfügen, später ohnehin nur mit sehr hohem Sanierungsaufwand in Frage. Zudem dürfe der Zuschuss nicht für die Instandsetzung des Gemeinschaftsgebäudes verwendet werden. Die Fraktionen sahen die lange Zweckbindung übereinstimmend kritisch. "Wir sehen das Jugenddorf als Notlösung", meinte SPD-Chef Horst Trenz. Eine Sanierung rechne sich nicht. Ähnlich sah das CDU-Fraktionsvorsitzender Josef Rath: "Die Häuser sind zur Zeit bewohnbar, auch ohne Sanierung." Für Familien sei die Anlage nach den bisherigen Erfahrungen darüber hinaus nicht benutzbar, ergänzte Zahn. "Und es kommen zunehmend Familien." Man einigte sich schließlich darauf, dass eine Teilsanierung wenig Sinn habe und der Zustand für den jetzigen Zweck ausreiche. Der Rat beschloss, den Zuschuss zurückzuweisen.

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