Literaturrevue von Norbert Breuer-Pyroth Neuste Revue widmet sich Frankreich und mehr

St Barbara · Die dritte Ausgabe der Saarlouiser Literaturrevue „Wohlig Erlesen“ liegt vor. Darin beschäftigt sich der Autor Norbert Breuer-Pyroth hauptsächlich mit unserem Nachbarland.

Karikatur des „Täschchens“ in der neusten Ausgabe von „Wohlig Erlesen“

Karikatur des „Täschchens“ in der neusten Ausgabe von „Wohlig Erlesen“

Foto: Josef Geißler

Norbert Breuer-Pyroth hält sie druckfrisch in den Händen, die dritte Ausgabe der Saarlouiser Literaturrevue „Wohlig Erlesen“. Nachdem es in den vergangenen beiden Ausgaben unter anderem um die Themen Reisen und Weihnachten ging, widmet sich der seit 1995 freiberufliche internationale Managementberater mit Schwerpunkt Deutschland/Frankreich diesmal seinem Fachgebiet.

In der neusten Sommerausgabe nimmt er seine Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch unser Nachbarland. So enthalten die ersten Seiten des Heftes charmante Zitate über Franzosen von berühmten Schriftstellern wie Heinrich Heine („Wie glücklich sind doch die Franzosen! Sie träumen gar nicht ...“), einen Auszug von Madame Bovary von Gustave Flaubert aus dem Jahr 1857, aber natürlich auch Abhandlungen über Frankreichs wohl bekannteste Regenten, den Sonnenkönig Ludwig XIV., und Kaiser Napoleon Bonaparte.

„Frankreich bedeutet für mich Heimat“, sagt Breuer-Pyroth, der in St. Barbara wohnt. „Ich möchte Frankreich in seinen verschiedenen Facetten zeigen“, begründet er seine Textauswahl. Daher wirft der 69-Jährige auch einen Blick auf Catherine Deneuve, die Grande Dame des französischen Kinos, die 75 Jahre alt wird, und testet dazwischen noch mit 41 Fragen das Wissen seiner Leser über unser Nachbarland mit einem Quiz.

Mit der Literaturrevue will der Autor „unterhalten und jedem etwas bieten“, wie er erzählt. „Ich will den Menschen Dinge zeigen, die sie noch nicht kennen“, sagt Breuer-Pyroth, der sich insbesondere für Geschichten und Menschen interessiert. Das spiegelt sich auch in der neusten Literaturrevue wider. Beispielhaft seien hierzu zwei Editorials von ihm genannt. So erzählt Breuer-Pyroth in einer Geschichte von einer Saarlouiserin, die immer an der Brücke am Saaraltarm stand, mit einem Täschchen im Arm, und ihre „Kinder“, die Ratten, fütterte. Dabei wirft Breuer-Pyroth auch einen Blick hinter die traurige Fassade der Frau, die von Kindern verspottet wurde und keinen Kontakt zu den Mitmenschen suchte.

Dass es die Frau gab, weiß Breuer-Pyroth. „Ich selbst habe sie als Schüler immer an der Brücke stehen sehen“, berichtet der 69-Jährige. Die Geschichte vom „Täschchen“ habe er durch andere Zeitzeugen verifiziert und versucht, diese so originalgetreu wie möglich wiederzugeben. Auch eine passende Karikatur ließ er von ihr anfertigen. „Wir hatten ja kein Foto von ihr. Aber der österreichische Künstler Josef Geißler hat sie genau getroffen.“ Und in einer weiteren Geschichte erzählt Breuer-Pyroth, wieso Willy Brandt mal auf ihn geschossen hat.

Es sind solche Beiträge, die die Revue zu dem machen, was sie ist. „Wir sind traditionsbewahrend und graben Sachen aus“, sagt Breuer-Pyroth. „Ich möchte eine Mixtur aus Lesegenuss und Augenschmaus bieten.“ Deshalb finden sich neben den Texten mehrere Abbildungen in dem Heft. Wie er im Gespräch mit der SZ erzählt, ist es Breuer-Pyroth wichtig, abwechselnde Themen zu behandeln. Daher beschäftigt sich der Autor in der neuesten Revue auch mit den Themen „Atemlosigkeit“ und „Vögel“, da er von Kind auf vogelkundlich bewandert sei.

Neben seinen Texten veröffentlicht er dabei auch Artikel, die bereits erschienen sind, wie von Professor Johannes Thienemannon aus dem Jahre 1895 über die Frage, ob wir Vögel halten dürfen, aber auch einen Auszug von Franz Kafkas „Der Prozess“. Mit dieser breiten Auswahl sei die Revue demnach für die heutige Zeit „einmalig“, wie Breuer-Pyroth sagt. „Viele Abonnenten kommen aus dem Bundesgebiet.“

Deshalb legt der Managementberater Wert auf einen Saarland-Bezug in seinen Heften. „Wir wollen für das Saarland werben.“

Der Autor Norbert Breuer-Pyroth

Der Autor Norbert Breuer-Pyroth

Foto: Norbert Breuer

Erhältlich ist die „Literarische Revue“ bei Norbert Breuer-Pyroth für 7,85 Euro digital als PDF-Datei oder im Redaktionsdruck für 14,90 Euro. Kontakt: Tel. (0 68 31) 70 19 16.

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