MoKo Gau arbeitet hervorragend

Bedersdorf. Donnerstag, später Abend, 23 Uhr: Ein 36-Jähriger kommt in Bedersdorf nach Hause und findet seine 25-jährige Ehefrau tot in der gemeinsamen Wohnung auf. Es wird sich herausstellen, dass sie am Morgen einen Bekannten ins Haus gelassen hatte. Dann muss es zum Streit gekommen sein, bei dem der 42-jährige Saarbrücker die Frau tötete

 Polizeiliche Kärrnerarbeit: Jegliche Spur um den Tatort wird ausgewertet . . .

Polizeiliche Kärrnerarbeit: Jegliche Spur um den Tatort wird ausgewertet . . .

 . . . und sogar der Müll wird untersucht. Fotos: Rolf Ruppenthal

. . . und sogar der Müll wird untersucht. Fotos: Rolf Ruppenthal

Bedersdorf. Donnerstag, später Abend, 23 Uhr: Ein 36-Jähriger kommt in Bedersdorf nach Hause und findet seine 25-jährige Ehefrau tot in der gemeinsamen Wohnung auf. Es wird sich herausstellen, dass sie am Morgen einen Bekannten ins Haus gelassen hatte. Dann muss es zum Streit gekommen sein, bei dem der 42-jährige Saarbrücker die Frau tötete.Zwischen dem grausigen Fund und dem Ermittlungserfolg liegt ein Tag polizeilicher Kärrnerarbeit. Noch in der Nacht auf Freitag wird die Mordkommission (MoKo) Gau unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Dieter Erbel eingerichtet. Sie wird in ununterbrochener Arbeit bis Freitag 19 Uhr einen ausgezeichneten Job machen. Die Nachricht von dem gewaltsamen Tod der jungen Frau verbreitet sich am Freitag wie ein Lauffeuer in dem ländlichen Ortsteil von Wallerfangen. Von den Nachbarn hatte anscheinend niemand etwas Verdächtiges bemerkt. Erst die zahlreichen Einsatzfahrzeuge von Notarzt, Rettungsdienst und Polizei machen die Bewohner auf das tragische Geschehen in dem ehemaligen Bauernhaus gegenüber der kleinen Kirche und unmittelbar neben der alten Schule aufmerksam. Kaum einer kannte die Familie. "Die Leute waren zugezogen und lebten sehr zurückgezogen", berichten Nachbarn von der anderen Straßenseite. "Früher hatte sie einen Hund," erzählt eine Frau weiter, "aber weil sich der mit den Katzen nicht vertrug, wurde er wohl abgeschafft." Auch auf dem Bouleplatz, nur wenige Meter schräg hinter dem Haus, hatte niemand etwas Verdächtiges bemerkt. Das verstärkte Auftreten von Martinshorn und Blaulicht lenkt das Interesse aber auf das Geschehen neben der alten Schule. Von dem rund einem Dutzend Männern, die am Freitag hier Boule spielen, kennt keiner die Fremden. Den gesamten Freitag über herrscht in der Ortsmitte rege Betriebsamkeit. Etliche Polizeifahrzeuge parken vor der Dorfkirche. Grün-weißes Flatterband sperrt den Zugang ins Haus ab. Polizisten der kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) durchkämmen minutiös den Tatort und die Umgebung. Ein Dutzend junge Polizisten und Polizistinnen durchsuchen den Garten und die Nachbarbereiche. Am Nachmittag werden sämtliche Mülltonnen in der Umgebung durchsucht. Atemmasken sollten den Gestank des Abfalls mindern. Die Suche nach der Tatwaffe bleibt trotz des Einsatzes von Spürhunden - mit den Kollegen aus Rheinland-Pfalz die MoKo unterstützen - erfolglos. Doch die Arbeit von Erbels Kollegen führt zum dringend Tatverdächtigen. Spuren und Zeugenaussagen fügen sich zusammen und erhärten den Verdacht gegen den Saarbrücker. An seinen Kleidern wird Blut des Opfers gefunden. Er ist "weitgehend geständig", wie es bei der Polizei heißt. "Meine Leute haben hervorragende Arbeit geleistet", sagt Erbel. Nach 24 Stunden ununterbrochener Arbeit am Tatort Bedersdorf haben sie sich ein großes Kompliment verdient. > Seite B 1: weiterer Bericht

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