Kühner Plan gefällt dem Publikum

Saarlouis. Eine Vorstudie zur Zukunft des ehemaligen Schlachthofgeländes in Saarlouis vom Büro Dutt und Kist fand am Mittwochabend bei einer Bürger-Informationsversammlung beim Publikum auf Anhieb große Zustimmung. Das Gelände an der Ecke Anton-Merziger-Ring/ Vaubanstraße zeigt sich derzeit als offene Baugrube zwischen City und Stadtgarten

Saarlouis. Eine Vorstudie zur Zukunft des ehemaligen Schlachthofgeländes in Saarlouis vom Büro Dutt und Kist fand am Mittwochabend bei einer Bürger-Informationsversammlung beim Publikum auf Anhieb große Zustimmung. Das Gelände an der Ecke Anton-Merziger-Ring/ Vaubanstraße zeigt sich derzeit als offene Baugrube zwischen City und Stadtgarten. Darin: Mauern und Gräben der Vauban-Festung aus 1680. Festungstechnisch handelt es sich um das Ravelin V, die Westecke der Überschwemmungsfestung. Die Gestaltung gliedert das Areal in drei Bereiche, erklärte Hanno Dutt:

Der Brückenkopf zum "Halben Mond", zur Vauban-Insel (wo der Steg über den Altarm zur Insel führt): Die rosafarbene Villa verschwindet. Auf einer sanft geneigten Fläche führen (behindertengerecht) Zickzack-Wege auf die Brücke und auf den Uferpfad. An der Stelle könnte ein Bootsverleih Platz finden. Dieser Abschnitt könnte als erster umgesetzt werden (Kosten geschätzt: 1,4 Millionen Euro).

Schlupfloch nach Wallerfangen

Waffenplatz: Auf der großen Fläche im Inneren der Baustelle konnten sich die Stadtverteidiger von Mauern geschützt versammeln. Hier soll ein multifunktionaler Platz, auch für Veranstaltungen, entstehen. Die "Wallerfanger Poterne", ein Schlupfloch aus der Festung über eine Grabenbrücke und einen schmalen Weg Richtung Wallerfangen, soll rekonstruiert und begehbar werden. Die Brückenpfeiler sind noch erhalten. Dieser Abschnitt kostet rund 1,98 Millionen Euro.

Hauptgraben: Der Hauptgraben soll durch eine breite, rampenähnliche Fläche erschlossen werden. Sie soll zum Sitzen einladen. Im Rasenboden wird der alte, schmale Entwässerungsgraben rekonstruiert. Der Teil soll etwa 1,5 Millionen Euro kosten.

An den Hauptgraben grenzt eine Mauer. In der Diskussion ist, sie mit einer transparenten, begehbaren Konstruktion in ihren Dimensionen wiederherzustellen, ohne sie massiv aufzubauen. So soll der Vorgang der Schleifung der Festung um 1900 erkennbar bleiben. Dafür setzte sich bei der Info-Veranstaltung am Mittwoch im Theater am Ring besonders Rupert Schreiber vom Landesdenkmalamt ein. Und an den Nahtstellen zwischen historischer und moderner Stadt in der gesamten Anlage sind moderne Elemente aus Stahl oder Beton im Gespräch.

Das gesamt Ravelin V soll so das Naherholungsgebiet Stadtgarten um das "Alleinstellungsmerkmal" von Saarlouis, den Einblick in Festungsarchitektur erweitern. Das Konzept will die Ruinen erhalten und einen Beitrag zum barrierefreien Tourismus leisten. Es verknüpft historische und moderne Stadt und bezieht eine Verbesserung des Rad- und Fußwegenetzes ein. Die Umgestaltung bezuschusst das Bundesprogramm Umbau West.

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