Kastanien und KapuzinerWas Menschen am Leben in Wallerfangen gefällt

Wallerfangen. Wolfgang Wiltz ist seit 1994 Bürgermeister von Wallerfangen, seine Gemeinde kennt er aus dem Effeff. Die Frage, welche Lieblingsplätze er hat, lässt sich für Wiltz nicht leicht beantworten. Wallerfangen böte mit all seinen elf Ortsteilen viele Besonderheiten, der Bürgermeister meint: "Ich lebe gerne in Wallerfangen, ist nicht nur ein Slogan

 Alte Schrift an den "Drei Kapuzinern".

Alte Schrift an den "Drei Kapuzinern".

Wallerfangen. Wolfgang Wiltz ist seit 1994 Bürgermeister von Wallerfangen, seine Gemeinde kennt er aus dem Effeff. Die Frage, welche Lieblingsplätze er hat, lässt sich für Wiltz nicht leicht beantworten. Wallerfangen böte mit all seinen elf Ortsteilen viele Besonderheiten, der Bürgermeister meint: "Ich lebe gerne in Wallerfangen, ist nicht nur ein Slogan. Es ist etwas, wo man dahinter steht." Drei Orte nennt Wiltz dann spontan, an denen er sich wohlfühlt.

Wenn das Gemeindeoberhaupt aus dem Fenster seines Amtssitzes schaut, blickt er unmittelbar auf einen seiner Lieblingsorte. Es ist der Rathausvorplatz mit seiner gepflegten Grünanlage und den Rosskastanien, die im Frühjahr mit ihren roten Blüten faszinieren. "Es ist ein schöner Platz, zentral gelegen, ein Ort an dem man sich wohl fühlt", schwärmt Wiltz. Der Platz wurde angelegt, nachdem das Rathaus 1960 gebaut wurde. Das Gebäude selbst steht mittlerweile unter Denkmalschutz, dazu meint der Bürgermeister: "Es ist ein gut gelungener Baustil."

Bei einer kleinen Tour durch seine Gemeinde führt der Weg zunächst in Richtung Dillingen, an die Ortsgrenze von Wallerfangen. Ein Waldweg hoch in Richtung Limberg lässt durch den dichten Baumbewuchs einen Blick auf das zu, was die Umgebung so reizvoll macht: die Mischung zwischen Natur und Industrielandschaft. Die reizvolle Umgebung zeigt Wiltz aus der Vogelperspektive. Die Autobahn im Vordergrund, die entlang der Saar verläuft, im Hintergrund ist die Dillinger Hütte zu sehen, dazwischen jede Menge Natur. "Es ist ein Blick, den ich sehr genieße. Alles so fern und doch so nah", sagt Wiltz.

Hoch oben vom Limberg aus geht es wieder zurück an einen weiteren Lieblingsort des Bürgermeisters. Es ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten seiner Gemeinde: Der Steinbruch, darin eingebunden die drei Kapuziner. "Senkrecht geschlagene Wände, an denen Jahrhunderte lang die Menschen geackert haben", erklärt Wiltz und fügt hinzu: "Hier kann man die Historie hautnah erleben!" Die von Arbeitern eingemeißelten Schriften faszinieren den Wallerfanger, sind sie doch Zeugen alter Geschichte. Die Drei Kapuziner sollen den Schlägel- und Hammergott Sucellus und seine Gefährtin Nantosuelta darstellen. Vor weit über 100 Jahren soll es noch eine dritte Figur gegeben haben. Das Volk nannte damals die Figuren "Mönche". Der Begriff geht zurück auf die Art der dargestellten, gallorömischen Bekleidung, die an die Tracht von Mönchen erinnert.

Der Gau, die Dörfer, der Blick von dort ins Saartal, die tolle Natur, wie zum Beispiel der idyllische Ihner Weiher, die Adolphshöhe in Wallerfangen, es gebe noch viele Orte, die Wolfgang Wiltz als Lieblingsorte benennen kann. Und wenngleich er derzeit noch nicht allzu viel Zeit damit verbringen kann, zählt er einen weiteren Ort auf, um den er sich in Zukunft intensiv kümmern möchte.

Wenn Wiltz Ende des Jahres aus dem Amt ausscheidet, dann möchte er sich seinem Hobby widmen: der Landwirtschaft. 150 Obstbäume hat Wiltz schon und "ein bisschen Viehzeug". Damit gemeint sind einige Hühner, Gänse und Schafe. Das alles lässt sich aber noch ausbauen, da ist sich der Wallerfanger bereits sicher. "Ich freue mich auf den Ruhestand - sehr", sagt Bürgermeister Wolfgang Wiltz. Wallerfangen. Heimat ist nicht nur Ort, sondern auch Gefühl. Nicht nur eine Adresse, sondern auch eine Idee. Welche ganz eigenen Gefühle und Ideen die Saarländer mit ihrer Heimat verbinden, dem geht die Saarbrücker Zeitung in einer besonderen Aktion nach.

In den kommenden zwei Wochen zieht es die heimatforschenden Journalisten und Fotografen der SZ in den Westen des Landkreises Saarlouis. "Ich lebe gern in Wallerfangen" heißt es, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner der zehn Ortsteile und ihre Heimat vorgestellt werden.

Was haben Wallerfangen, Gisingen, St. Barbara, Düren, Bedersdorf, Ittersdorf, Leidingen, Ihn, Rammelfangen und Kerlingen zu bieten? Wer lebt dort wie und warum? Die Wallerfanger sollen vor allem selbst zu Wort kommen und ihrer Heimat ein ganz persönliches Gesicht geben. kes

 Vom Limberg geht der Blick durch Natur und über die Saar Richtung Dillinger Hütte. Wiltz gefällt diese Abwechslung, alles "so fern und doch so nah". Fotos: Heike Theobald

Vom Limberg geht der Blick durch Natur und über die Saar Richtung Dillinger Hütte. Wiltz gefällt diese Abwechslung, alles "so fern und doch so nah". Fotos: Heike Theobald

 Den Platz vor dem Rathaus mit seinen Kastanien kann Wiltz auch vom Büro aus sehen.

Den Platz vor dem Rathaus mit seinen Kastanien kann Wiltz auch vom Büro aus sehen.

 Alte Schrift an den "Drei Kapuzinern".

Alte Schrift an den "Drei Kapuzinern".

 Vom Limberg geht der Blick durch Natur und über die Saar Richtung Dillinger Hütte. Wiltz gefällt diese Abwechslung, alles "so fern und doch so nah". Fotos: Heike Theobald

Vom Limberg geht der Blick durch Natur und über die Saar Richtung Dillinger Hütte. Wiltz gefällt diese Abwechslung, alles "so fern und doch so nah". Fotos: Heike Theobald

 Den Platz vor dem Rathaus mit seinen Kastanien kann Wiltz auch vom Büro aus sehen.

Den Platz vor dem Rathaus mit seinen Kastanien kann Wiltz auch vom Büro aus sehen.

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