Herr Schmitt, das Konzertprogramm an diesem Samstag in Fraulautern ist ungewöhnlich. Können Sie es erklären?

Schmitt: Das Programm ist auf den 26. Juni 1914 zugeschnitten, auf den Tag des Attentats auf Österreichs Thronfolger Franz Ferdinand. Das Attentat löste den Ersten Weltkrieg aus. Das versucht das Programm des Konzertes aufzugreifen. Die Musik, etwa aus dem Requiem von Duruflé oder aus der Schöpfung von Haydn, polarisiert natürlich. Das versuchen wir durch einen roten Faden im Programm wiederzugeben. Der Zuhörer kann es also genau verfolgen: Trauer, Trost, Musik, die sich in diesen Feldern bewegt.

Anspruchsvoll, nur für geübte Ohren?

Schmitt: Es ist ein Konzert, auf das sich auch ungeübte Hörer einlassen können, auch jüngere. Das ist auch ein Grund, warum wir den Robert-Schuman-Chor ausgewählt haben. Seine Sänger sind jung, sie kommen aus drei Ländern, aus Deutschland, Frankreich und Belgien. Wer ein bisschen Bezug zur Musik hat, kann sich angesprochen fühlen von diesem sehr vielfältigen Programm.

Wie kommt es zur Verbindung von Ihnen und Fraulautern?

Schmitt: Eine lange Geschichte. Begonnen hat es vor rund zehn Jahren, als mich jemand vom Orgelbauförderverein Fraulautern ansprach, der wie ich aus Erbringen stammt. Heute übe ich an der Fraulauterner Orgel , wenn ich im Saarland bin. Diese Orgel ist sicher eine der besten im Saarland überhaupt. Ein sehr schönes Instrument aus einem Guss, gebaut 2002.

Konzert in Dreifaltigkeitskirche Fraulautern "Stell Dir vor, es ist Krieg…. 100 Jahre 1.Weltkrieg"; Konzert für Orgel und Chor, Samstag, 19.30 Uhr, mit dem Robert-Schuman-Chor der Großregion und Christian Schmitt an Orgel . Sie interpretieren Musik von Komponisten, deren Wirken durch Kriege und Zerstörung beeinflusst wurden. Eintritt frei, Spende willkommen.