Zukunftswerkstatt Wallerfangen Ein Projekt soll Fahrt aufnehmen

Wallerfangen · Zukunftswerkstatt Wallerfangen lief schleppend an – Jetzt soll es vorwärts gehen.

Die geplante Zukunftswerkstatt Wallerfangen kam bisher nur langsam voran. „Das Projekt ist mein Kind, jedoch werde ich die Umsetzungsphase nicht mehr im Amt erleben“, bedauert Bürgermeister Günter Zahn (SPD). Dessen Amtszeit endet am 30. September. Zahn war Anfang 2018 durch Kontakte zum Birkenfelder Institut für angewandtes Stoffmanagement (IfaS) auf das Projekt „Global Nachhaltige Kommune“ aufmerksam geworden.

„Unsere Auftaktveranstaltung mit 50 Teilnehmern fand im Januar 2019 statt“, sagt Zahn. Zudem sei ein Nachhaltigkeitsrat gegründet worden. In dessen Kernteam arbeiten der Bürgermeister selbst, die Rathausmitarbeiterin und Bürgermeisterkandidatin Regine Collet, Unternehmensberaterin Silvia Hemmerling sowie der Jugendpfleger der Gemeinde, Enrico Kanis mit. „Es gibt viele gute Vorschläge in den Arbeitsgruppen, aber leider kommt das Projekt nicht richtig voran“, bedauert Unternehmensberaterin Hemmerling. Dies liege teilweise auch daran, dass es keinen hauptamtlichen Mitarbeiter im Rathaus gebe, der für die Projektsteuerung zuständig sei. „In der Gemeinde Nalbach kümmert sich beispielsweise ein eigens eingestellter Quartiersmanager um das Projekt, für dessen Anstellung es über Jahre Zuschüsse gibt“, sagt Hemmerling. Wallerfangen müsse aus dem Dornröschenschlaf aufwachen und handeln.

„Es gibt sehr positive Vorschläge in punkto Mobilität, die umgesetzt werden könnten, sofern noch Details geklärt werden“, sagt Sozialpädagoge Kanis. Gemeint seien beispielsweise der Bau von E-Bike-Ladestationen am Rathaus und Schwimmbad sowie ein neues Serviceangebot für Bürger, Anruf- und Sammeltaxis zu nutzen. „Zudem könnten wir Mitfahrer-Bänke aufstellen“, sagt Kanis. Auch die Anschaffung eines Kulturtaxis mit neun Sitzen sei vorgeschlagen worden. „Schwierig zu realisieren ist der Vorschlag, am denkmalgeschützten Rathaus eine Ladestation mit Solarcarport für Elektroautos zu bauen“, bedauert Zahn. Noch teilweise kontrovers werde die Weiternutzung des sanierungsbedürftigen Jugenddorfs Blauloch diskutiert, bestätigt Kanis. Er hoffe, dass bis Ende 2019 ein neues Nutzungskonzept auf den Weg gebracht werden könne.

Ein weiterer Projektvorschlag bezieht sich auf die Anschaffung eines mobilen Blockheizkraftwerks. Damit könnte im Winter die Wallerfanger Grundschule zusätzlich beheizt und im Sommer das Wasser im Schwimmbad erwärmt werden. „Wegen der hohen Anschaffungskosten ist dieser Vorschlag noch in Prüfung, ebenso wie die Zulassung von Kleinwindkraftanlagen auf Privatgrundstücken“, sagt Kanis.

Zudem verhandle die Gemeinde mit dem Landkreis über die Einrichtung einer Lehrwerkstätte. Darin könnten Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückkehren wollten, beruflich qualifiziert werden.

In der Gemeinderatssitzung gestern stand das Thema Zukunftswerkstatt auf der Tagesordnung.

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