Freibadjubiläum Der Förderverein zeigt vollen Einsatz

Wallerfangen · Latein, Arabisch und saarländisches Platt sind nur drei von etlichen Sprachen, die abends aus den Lautsprechern schallen und zum Verlassen des Wallerfanger Freibades auffordern. Zum 50. Mal endete dort nun die Freibadsaison – bei heißem Sommerwetter.

 Mitglieder des Fördervereins mit der Vorsitzenden Dr. Jutta Dick (5. v. l.) und Schwimmmeister Christian Straßburger (3. v. l.)

Mitglieder des Fördervereins mit der Vorsitzenden Dr. Jutta Dick (5. v. l.) und Schwimmmeister Christian Straßburger (3. v. l.)

Foto: Johannes Bodwing

Zu Erhalt und Attraktivität des Bades trägt seit 11. September 2002 der Förderverein Freibad Wallerfangen bei. Denn Anfang 2002 hatte der Gemeinderat heftig über den Fortbestand des Bades diskutiert. Hintergrund waren die Finanzprobleme der Kommune. Das weckte bei Dr. Jutta Dick nicht nur Unmut. Die Wallerfanger Ärztin startete eine Aktion zum Erhalt des Bades, die mehr als 2000 Unterschriften erbrachte. Anschließend gründete sich der Förderverein, dessen Vorsitzende sie ist.

Heute hat er 168 Mitglieder. Der aktive Kern sind etwa 20, sagt Dick. Statt Jammern müssten Vorschläge her und aktive Beteiligung, lautet ihr Motto, außerdem Werbung für das Bad. Dazu informiert der Verein regelmäßig im Amtsblatt über Schwimmsport sowie Aktivitäten wie Wassergymnastik und Aquajogging. „Das Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen“, stellt Dick dar. Der Förderverein leiste dazu einen aktiven Beitrag, beispielsweise durch eine Tischtennisplatte und Freiluftschach. Dazu kommen die Elefantenrutschen für Mehrzweck- und Planschbecken.

Auch einen Biergarten legte der Verein an, außerdem einen Lifter am Beckenrand und für die Beckenaufsicht Hochstühle. Bei Notfällen ist ein automatischer Defibrillator bereit. Wo der Verein nicht die kompletten Anschaffungskosten tragen kann, beteiligt er sich an der Finanzierung. „Wir tragen dazu durch Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden bei“, sagt Dick.

Als Ärztin liegen ihr soziale und gesundheitliche Aspekt am Herzen. „Bäder sind Orte, wo soziale Kontakte stattfinden und auch Menschen mit niedrigem Einkommen eine preisgünstige Freizeitgestaltung finden können“, erklärt Dick. Ein anderer Punkt sei die Schwimmfähigkeit von Kindesbeinen an. „400 Kinder haben in diesem Jahr das Seepferdchen gemacht“, betont dazu Schwimmmeister Christian Straßburger.

Stolz ist Dick auf das Dampfbad: „Die einzige Dampfsauna in einem Freibad im ganzen südwestdeutschen Raum.“ Für Badegäste ist sie kostenfrei nutzbar. Sie stammt aus dem ehemaligen „Bosarium“ in Nohfelden. 18 Personen finden darin Platz, um die 50 Grad ist sie warm.

Den Förderverein lobt Bürgermeister Günter Zahn: Mit den Anschaffungen spare er der Gemeinde Geld. Um das Freibad besser anzubinden, hatte der Förderverein in diesem Sommer die Idee eines Shuttle-Busses aufgegriffen. Die Gemeinde Wallerfangen bestellte den Bus bei der KVS für den einwöchigen Probebetrieb im Juni. Daraus wurde ein Einsatz über die ganze Ferienzeit.

 Die Dampfsauna ist ein Alleinstellungsmerkmal im Wallerfanger Freibad. Hier lässt es sich entspannen.

Die Dampfsauna ist ein Alleinstellungsmerkmal im Wallerfanger Freibad. Hier lässt es sich entspannen.

Foto: Klaus Dick

Wegen des recht guten Zuspruches werde im nächsten Jahr über eine Fortsetzung entschieden, kündigt Zahn an, womöglich auch mit anderen Fahrstrecken und -zeiten sowie verstärkter Werbung.

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