Flüchtlinge könnten schon bald ins Jugenddorf ziehen

Wallerfangen · Die Pläne werden konkreter: Noch im August könnten die ersten Flüchtlinge im ehemaligen Jugenddorf im Wallerfanger Blauloch einziehen, kündigt Bürgermeister Günter Zahn an. Die Bauaufsicht hat ihr Okay gegeben.

 Das Jugenddorf Wallerfangen liegt seit Jahren verwaist und stand zum Verkauf. Nun könnten Flüchtlinge dort unterkommen. Foto: Bodwing

Das Jugenddorf Wallerfangen liegt seit Jahren verwaist und stand zum Verkauf. Nun könnten Flüchtlinge dort unterkommen. Foto: Bodwing

Foto: Bodwing

Die Pläne der Gemeinde Wallerfangen , im ehemaligen Jugenddorf Flüchtlinge unterzubringen, nehmen konkrete Formen an. Nach einer Besichtigung durch die Untere Bauaufsicht (UBA) am Donnerstag teilte Bürgermeister Günter Zahn gestern auf Anfrage mit, dass das Jugenddorf trotz des Sanierungsbedarfs genutzt werden könnte, sogar in noch größerem Umfang als zunächst angenommen. Eine Nutzungsänderung müsste hierfür nicht beantragt werden.

So könnten in den sieben Nur-Dach-Häusern jeweils bis zu sechs Flüchtlinge untergebracht werden: jeweils zwei in den abgeschlossenen Schlafkammern im Obergeschoss sowie zwei im Gesellschaftsraum im Untergeschoss. Die Holzhäuser verfügen über eine Toilette mit Waschbecken; Duschen und eine Großküche wären im Hauptgebäude verfügbar. Zum Teil muss das Mobiliar verbessert werden, Türen müssen repariert werden, an einigen Häusern ist die Holzverkleidung beschädigt, sagte Zahn. Er rechnet derzeit mit einem Investitionsbedarf von "grob geschätzt 20 000 bis 30 000 Euro - wenn sich nicht noch herausstellt, dass größere Arbeiten notwendig sind"; diese Summe würde zur Hälfte vom Land bezuschusst. Das Gesundheitsamt muss ebenfalls noch eine Begehung vornehmen.
Betreuerin wird neu eingestellt

50 Flüchtlinge könnte man auf diese Weise im Jugenddorf "problemlos" unterbringen, erklärte Zahn; die ersten könnten schon Ende August einziehen. Außerdem soll dort eine Betreuerin wohnen, die nun von der Gemeinde zusätzlich angestellt wird. 80 Menschen wurden der Gemeinde bislang zugewiesen, bis zum Jahresende werden laut Prognose weitere 80 erwartet. Der Wohnraum der Gemeinde ist seit Monaten erschöpft; zunächst wurde ein leerstehendes, ehemaliges Hotel angemietet, das nun ebenfalls belegt ist. Auf die regelmäßigen Appelle an die Bevölkerung, private Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen zu vermieten, gebe es keinerlei Rückmeldung, bedauerte Zahn.

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