Wallerfangen. Knapp 600 Kilometer von Wallerfangen entfernt liegt im südlichen Burgund Saint Vallier, die Partnergemeinde von Wallerfangen. Es waren der damalige Bürgermeister Walter Hettinger und Marcel Bouteloup, die den Vertrag 1992 besiegelten. Als "sehr lebendig" bezeichnet Angelika Wiltz die Partnerschaft. Sie ist Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Partnerschaft Wallerfangen/Saint Vallier. Zwei große Treffen, einmal in Frankreich, einmal im Saarland, stehen auf dem Jahresprogramm. Zudem sind hüben wie drüben bei gesellschaftlichen Ereignissen Vertreter aus den Partnerkommunen mit dabei. Saint Vallier liegt im Rhonetal, an der Einmündung des linken Nebenflusses Galaure. Die Gemeinde zählt mit den vier Stadtteilen etwas über 10 000 Einwohner und bildet mit Le Creusot und Montceau-les-Mines einen Stadtverband. Mit 2461 Hektar ist Saint Vallier flächenmäßig eine der größten Kommunen. Durch den Ort führt eine alte Handelsstraße, die früher Lyon und Autun verband, einzelne Teile sind heute noch zu besichtigen. Im 19. Jahrhundert wurde die Region unter anderem auch durch den Bergbau geprägt. In den 20er Jahren kamen viele polnische Bergleute nach Saint Vallier, die Arbeit in den Zechen suchten. "Polonia" heißt eine polnische Folkloregruppe, die heute noch Brauchtümer ihrer Heimat pflegt und sich durch Musik und Tanz bei vielen Gelegenheiten in Szene setzt. Auch in Wallerfangen war die Gruppe schon öfter zu Gast. "Fast jede Begegnung mit unserer Partnergemeinde ist etwas Besonderes", sagt Angelika Wiltz. Sportliche oder kulturelle Treffen, Besuche und Gegenbesuche oder aber auch offizielle Anlässe halten die Partnerschaft lebendig. Gerne erinnert sich die Vorsitzende an die Einweihung der Saint-Vallier-Straße in Wallerfangen und an die Einweihung der Rue de Wallerfangen in St. Vallier. Ein gesellschaftliches Ereignis, das im Laufe der Partnerschaft besondere Eindrücke hinterlassen habe, sei das Treffen 2006 aller Partnergemeinden Saint Valliers. "Das war ein tolles Fest", schwärmt Wiltz. Werden die französischen Freunde nach Wallerfangen eingeladen, versucht der Förderverein ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. "Wir versuchen jedes Jahr etwas anderes zu bieten", erklärt die Vorsitzende. Besichtigungen mit Führungen in deutscher und französischer Sprache gehören zum Standardprogramm. Dabei werden Ziele im Saarland, aber auch in Rheinland-Pfalz oder Luxemburg angesteuert. Die Einladungen nach Wallerfangen sind auch immer mit einem gesellschaftlichen Ereignis verbunden, wie zum Beispiel Erntedank oder das Knödelfest. Der Förderverein bietet seit drei Jahren Jugendlichen einen Tandem-Sprachkurs an. Im Austausch können junge Menschen Sprache und Kultur der Partnergemeinden erlernen und kennenlernen. "Die Jugend ist die Zukunft unserer Partnerschaft", sagt Angelika Wiltz. Derzeit zählt der Förderverein 120 Mitglieder.