Fällung der Platane ist schon beschlossen
Bous · Fällt sie nun, oder gibt es noch ein Umdenken bei den Verantwortlichen? Nach derzeitigem Stand würde an der rund 120 Jahre alten Platane in der unteren Kirchstraße in Bous in nächster Zeit die Säge ansetzen.
Eigentlich ist das Urteil schon gefällt über die Platane nahe des Bouser Kreisel an der Ecke Kirchstraße und Friedrich-Ebert-Straße. Im April dieses Jahres beschloss der Umweltausschuss die Fällung wegen Fäulnis und aus Gründen der Verkehrssicherheit. 22 Meter ist diese Platane hoch. In Brusthöhe hat sie einen Stammdurchmesser von rund 110 Zentimetern. Auf einem alten Foto von 1908 steht sie als grüner Straßenschmuck, damals bereits mit einer Höhe von um die sechs Metern. Daraus wird abgeleitet, dass der Baum etwa 120 Jahre alt sein dürfte.
Und er hat schon einiges mitgemacht. Heute ist er quasi eingemauert in eine Art Pflanzbeet. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten wurden vor Jahren dicke Äste auf der Seite zur Kirchstraße hin dicht am Stamm abgeschnitten. Zu den Stellplätzen hin ragen lange Aststummel aus der Krone. Zudem soll es schon bei früheren Straßenbaumaßnahmen und Kanalarbeiten Verletzungen der Wurzel gegeben haben. Voraussichtlich ab Anfang 2014 steht als Nächstes die umfangreiche Sanierung der unteren Kirchstraße an, vom Kreisel bis zur Saarbrücker Straße. Dabei wird mit weiteren Schäden gerechnet. Um die Standfestigkeit der Platane zu klären, ließ die Gemeinde Bous ein Baumgutachten erstellen. Fäulnis im Kronenansatz wurde dabei festgestellt. Dort sei man bei einer zirka 100 Zentimeter tiefen Bohrung auf einen etwa 45 Zentimeter großen Bereich mit faulem Holz gestoßen. Der Wurzelbereich hingegen sei nicht betroffen.
Letztlich standen zwei Varianten zur Wahl: Fällen der Platane und Neupflanzung eines Baumes. Oder Rückschnitt der Krone, um den Baum zu entlasten. Danach wären jedoch zwei Mal im Jahr Kontrollen erforderlich, mit entsprechend hohen Kosten. Die Fällung der Platane hatte der Ausschuss im April einstimmig beschlossen. Kosten: um die 4000 Euro.
Nun bezweifelt eine Anwohnerin, dass die erfolgte Untersuchung des Baumes seinen tatsächlichen Zustand wiedergibt. Der Baum sei nämlich viel stabiler und müsse nicht entfernt werden. Außerdem sammelt sie Unterschriften gegen die Fällung. < Bericht folgt
