Ersatzbrücke soll während der Bauzeit über den Ihner Bach führen

Wallerfangen · Steile Hänge hoch, eine Trasse, die bei Hochwasser unter Wasser stehen würde, oder eine Ersatzbrücke dicht an den Häusern. Die Alternativen sind nicht berauschend für eine Notanbindung des westlichen Ortsteils von Ihn.

 Ein bröckelndes Bauwerk mitten in Ihn ist die Brücke über den Ihner Bach. Foto: Johannes A. Bodwing

Ein bröckelndes Bauwerk mitten in Ihn ist die Brücke über den Ihner Bach. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Eine neue Brücke über den Ihner Bach muss her. Aber damit während der Bauarbeiten nicht 60 Haushalte im westlichen Ortsteil von der Außenwelt abgeschnitten sind, ist auch eine Ersatztrasse notwendig. Über mögliche Trassenführungen informierte auf Antrag der CDU-Fraktion Jörg Bard, Planer beim Ingenieurbüro BSBI, den Bauausschuss der Gemeinde Wallerfangen . Sechs Varianten gebe es, doch nur drei kämen in die engere Wahl.

Nicht machbar sei eine Notbrücke gleich neben dem jetzigen Bauwerk. Das enge das Arbeitsfeld für den Neubau ein, erklärte Bard, sei zu nah an den Häusern und erfordere einen hohen Sicherungsaufwand für dort liegende Leitungen. "Wir bewegen uns dann auch auf privatem Eigentum." Auch der Weg über eine vorhandene Brücke im Norden scheitert wohl am gegenüberliegenden Steilhang. Das werde bautechnisch schwierig, vor allem wegen Lkw, Traktoren und Müllabfuhr. Zudem beeinträchtige es Flora-Fauna-Schutzgebiete.

Schon wegen ihrer Länge entfalle eine Verbindung in Richtung Niedaltdorf. Ebenso eine in südliche Richtung zu Sportplatz und Kläranlage oder Hubertushof.

Am meisten Erfolg verspreche die Variante 1. Diese Variante wäre etwa 380 Meter lang. Vom Dorfgemeinschaftshaus im östlichen Talbereich führe sie schräg nach Westen zum Bachlauf. Eine Behelfsbrücke quere den Bach etwa elf Meter weit, von dort ginge es hinüber zur Heininger Straße.

Diese Trasse werde nur mit Unterbau und Schotter angelegt, erklärte Bard, und später wieder zurück gebaut. Ausgelegt sei sie für ein Hochwasser, wie es alle zwei Jahre vorkomme. Bei solch einem Ereignis passiere es, "dass die Straße dann überflutet ist". "Wie kommen die Leute dann raus aus Ihn?", fragte Maria Hewer, CDU . "Das ist in dieser Zeit über diesen Weg nicht mehr möglich", sagte Bard.

Für Variante 1 gab Bard grob geschätzt 200 000 Euro an. Dies ist mit die günstigste Trasse aller sechs Varianten. Darin enthalten ist eine Fußgängerbrücke während der Bauzeit neben dem Brückenneubau. Der Rückbau der Ersatzfahrbahn komme nochmal auf etwa 25 000 bis 30 000 Euro. Dies sei eine Forderung des LUA bei allen Varianten. Bedenken hatten Bürger beim Hochwasser. "Dann steht das Wasser komplett in der Wiese", schilderte eine Anwohnerin ihre Erfahrungen. Ein Einwohner meinte: "Nach zwei Stunden ist das Hochwasser wieder weg, aber auch die Straße."

Bislang "ist nichts entschieden", betonte Bürgermeister Günter Zahn mehrfach. Werde es ernst, informiere man die Bürger darüber. Baubeginn könne laut Bard im Frühjahr 2017 sein, sofern es mit Genehmigungen und Ausschreibungen zügig vorangehe. Die Bauzeit schätzte er auf neun Monate. Vorher sei jedoch die Ersatztrasse einzurichten.

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