"Mehr als schwimmen". Der Werbeslogan am Kassenhaus des Wallerfanger Freibades traf die Sache sehr gut. Bei den 12. Triathlon-Schulmeisterschaften kraulten Kinder und Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren nicht nur durch das kühle Wasser, sie fuhren Rad und liefen anschließend noch um die Wette.

Trotz tropischer Hitze stellten sich am Dienstagmorgen im Blauloch mehr als 300 Mädels und Jungs der Herausforderung - und alle hatten Spaß. Blutige Anfänger und echte Wiederholungstäter aus 49 Schulen nahmen am Ausdauer-Dreikampf teil und die Strapazen in Kauf.

Mit einem Schnupper-Wettkampf den Sport populärer machen - mit dieser Idee im Gepäck machte die saarländische Triathlon-Union (STU) im Jahr 2004 zum ersten Mal in Wallerfangen Station. Parallel zu den Mitgliederzahlen im Verband nahmen auch die Teilnehmerzahlen an den Schulmeisterschaften seitdem beständig zu und erreichten bei der Neuauflage den Höhepunkt. "Es waren erstmals 49 Schulen am Start - das ist Rekord", freute sich STU-Präsident Bernd Zimmer. In diesen Zahlen spiegele sich auch die gute Nachwuchsarbeit des Verbandes wider. "Hier rekrutieren wir junge Sportler für die Vereine. Heute hat die STU schon mehr als 30 Kaderathleten. Der Erfolg hängt stark mit dieser Veranstaltung zusammen", weiß er.

Für Marie Della Polla ist Triathlon ein Hobby. Noch. "Es macht aber total viel Spaß, und ich habe schon mehrere Schüler-Triathlons absolviert. Auf dem Rad bin ich am schnellsten. Schwimmen liegt mir nicht so", verriet die zwölfjährige Schülerin vom Hochwald-Gymnasium Wadern. Moritz Steinmetz ist normal in der Halle sportlich aktiv. Für kraft- und technikorientierte Turner wie ihn ist Ausdauer eigentlich ein Fremdwort. Doch der Allrounder von der Kirchbergschule Griesborn ist eine Ausnahme. "Ich habe mir die Kraft gut eingeteilt und bin locker ins Ziel gelaufen. Aber hundert Meter Schwimmen - das war echt hart", resümierte das Kraftpaket vom TV Bous. Und Lucas Sefeloge von der Gemeinschaftsschule Theley stimmte dem zu: "Es war sehr warm heute. Beim Schwimmen habe ich Vollgas gegeben. Auf dem Rad habe ich mich erholt und beim Laufen die letzten Kräfte mobilisiert", sagte der Zwölfjährige.

Noch in den Neunzigern war Triathlon etwas für reine Extremsportler. Doch die einst belächelte exotische Ausdauer-Sportart kletterte aus der Nische, mauserte sich zum Volkssport und boomt. Ein Grund für den Erfolg: Die einzelnen Disziplinen hat fast jeder schon einmal absolviert. Neu ist die direkte Kombination mit den Wechseln vom Schwimmen auf das Rad und von dort auf die Laufstrecke. Hier griffen Uwe Armbrüster und sein Team den Anfängern unter die Arme. "Wir haben ihnen die Räder angereicht und wieder abgenommen", sagte der STU-Sportwart und stellte beim Blick in die begeisterten Kinderaugen fest: "Der Wettbewerb kam prima an. Triathlon ist faszinierend vielseitig - mehr als schwimmen eben." Gut möglich, dass es nächstes Jahr einen neuen Teilnehmer-Rekord gibt.

Zum Thema:

Auf einen Blick Siegerinnen und Sieger bei den 12. saarländischen Triathlon-Schulmeisterschaften in Wallerfangen :Mädchen : Nora Wortmann, Grundschule Wallerfangen (Jahrgänge 2008 und 09); Daniel Berson, Kreuzbergschule Merzig (Jahrgänge 2008/09); Jana Kipping, Grundschule Hüttigweiler (Jahrgänge 2006/07); Finn Rehbock, Grundschule Differten (Jahrgänge 2006/07); Josephine Siehr, Gymnasium am Rotenbühl (Jahrgänge 2004/05). Fynn Schwarz, Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert (Jahrgänge 2004/05); Sarah Laschinger, Gymnasium am Rotenbühl (Jahrgänge 2002/03); Joshua Peter, Hochwald-Gymnasium Wadern (Jahrgänge 2002/03); Sophie Theobald, Gymnasium am Rotenbühl (Jahrgänge 2000/01); Nick Ziegler, Gymnasium am Rotenbühl (Jahrgänge 2000/01).Beim integrierten Landesfinale "Jugend trainiert für Olympia" siegte das Rotenbühl-Gymnasium vor dem Deutsch-Französischen Gymnasium Saarbrücken und der Schule am Limberg in Wallerfangenros