Eine Farce mit viel Tempo

Bubach. Männer in Streifenpyjamas, Frauen im Negligé, kein ungewöhnliches Bild für einen Samstagmorgen. Doch die Örtlichkeit, die Hirschberghalle in Bubach, erstaunt dafür umso mehr. Ein genauerer Blick zeigt, dass unter so manchem Bademantel eine Anzugshose blitzt

Bubach. Männer in Streifenpyjamas, Frauen im Negligé, kein ungewöhnliches Bild für einen Samstagmorgen. Doch die Örtlichkeit, die Hirschberghalle in Bubach, erstaunt dafür umso mehr. Ein genauerer Blick zeigt, dass unter so manchem Bademantel eine Anzugshose blitzt. Die Damen und Herren, die wild auf der Bühne hin und her rennen, dabei immer wieder lautstark mit den Türen knallen, sind nicht etwa gerade erst aufgestanden, sondern haben schon mehrere Durchgänge eines Teils im dritten Akt hinter sich. Dazwischen gibt es immer wieder Manöverkritik von Spielleiter Christoph Morbe. Er probt gemeinsam mit dem Ensemble des Theatervereins Bubach die turbulente Komödie "Kein Platz für die Liebe". Nach der Stückauswahl, die Morbe, wie er sagt, nach den Schauspielern, die sich zum Mitwirken bereit erklärt hatten, getroffen hat, sowie den anfänglichen Proben, sind nun die Akteure vor und hinter der Bühne in der "heißen Phase".

Insgesamt sei man durch die Passion im April ein wenig später dran, doch der eng gestrickte Probenplan und das Engagement der Schauspieler gleiche das aus. "Schließlich musste ich ihnen nach der Passion ein wenig Zeit zum Verschnaufen lassen und sie neu motivieren", so Morbe. Das ist ihm bestens gelungen, wie ein Probenbesuch am Samstagmorgen zeigt. Am Wochenende stand den Schauspielern in einem Intensivtraining eine sehr anstrengende, aber auch effektive Probe bevor.

"Man kann sich so einfach viel intensiver mit dem Theaterstück beschäftigen, auch wenn es manchmal schon sehr anstrengend ist", sagt Werner Huppert. Als Schulleiter ist er Publikum gewöhnt, wie er erklärt, das fehle bei der Probe.

"Wenn man seit Jahren dabei ist, hat man zwar Routine, aber, wenn der Vorhang aufgeht, ist man doch aufgeregt", sagt er. Huppert wird als Hotelgast Dr. Garfield "etwas dabbisch" daherkommen. Mit 22 Jahren der Jüngste im Team ist Tobias Groß. Aus der Jugendgruppe und den Märchenspielen entwachsen, mimt er den frisch verheirateten Hotelgast Clifford Smith. "Ich hatte gerade Prüfungen in meinem Studium in Wirtschaftsinformatik, das lässt sich gut mit dem Theaterspielen vereinbaren." Nach einer Auszeit kehrt bei "Kein Platz für die Liebe" Jessica Paulus zurück auf die Bühne. "Ich bin froh, endlich wieder hier zu sein. Theater ist eine Leidenschaft, die lässt einen nicht mehr los", so Paulus, im Stück als Ehefrau Julie Smith zu sehen. Ganz neu im Ensemble weiß Christine Hell noch nicht, wie es sich auf der Bühne anfühlen wird. Sie hat als Hotelgast Evelyne zwar nicht ganz so viel Text, doch eine der schwierigsten Rollen. "Ich bin nur ganz am Anfang nüchtern, fange aber bald mit dem Trinken an. Und es ist gar nicht so einfach, betrunken und doch verständlich zu klingen", sagt sie. "Die Zuschauer erwartet eine temporeiche und sehr lustige Farce. Es lohnt sich, zu kommen, denn es wird ein Abend, an dem man die Sorgen mal vergessen kann", verspricht Morbe.

Der Theaterverein Bubach spielt das Stück "Kein Platz für die Liebe" am Samstag, 13., Sonntag, 14. und Samstag, 20. Oktober jeweils um 19 Uhr in der Hirschberghalle, sowie am Samstag, 3. November, um 20 Uhr im Big Eppel in Eppelborn. Karten gibt es in der Laurentius Apotheke in Bubach oder unter www.theaterverein-bubach.de sowie www.bigeppel.de.

"Wenn der Vorhang aufgeht, ist man doch aufgeregt."

Werner Huppert

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