Planung Drei Ideen für Ortskern – keine begeistert

Wallerfangen · Drei Planungsbüros stellten Entwürfe zur Neugestaltung des Rathausplatzes und der Hauptstraße in Wallerfangen vor.

 Rund 80 Personen verfolgten die Präsentation von Entwürfen für die Gestaltung der Wallerfanger Ortsmitte.

Rund 80 Personen verfolgten die Präsentation von Entwürfen für die Gestaltung der Wallerfanger Ortsmitte.

Foto: Johannes A. Bodwing

Um bis zu sechs Millionen Euro Baukosten geht es und um etwa zehn Jahre, in denen sich die Ortsmitte von Wallerfangen gravierend verändern könnte. Am Mittwochabend präsentierten drei Planungsbüros ihre endgültigen Entwürfe zur Neugestaltung von Rathausplatz und Hauptstraße. Mit etwa 80 Zuhörern kamen deutlich mehr ins Foyer des Alten Rathauses auf der Adolphshöhe, als bei der Präsentation erster Entwürfe am 8. November 2017. Jedoch angesichts der Kosten und Dimensionen dieses Projektes kann nicht von großem Interesse der knapp 5000 Wallerfanger die Rede sein.

Moderation und Koordination der Mehrfachplanung mit drei Büros bewältigt das Büro Kern-Plan. Für viele der Anwesenden aber waren die Entwürfe komplett neu. Dieses Problem brachte Michael Mansion auf den Punkt: „Ich fühle mich bei den drei Varianten eigentlich überfordert.“ Und zahlreiche Fragen drehten sich bloß darum „wie viele Parkplätze“ es später noch gebe. „Sogar etwas mehr als heute“, sagte dazu Christoph Heckel vom Planungsbüro BGH-Plan. Jetzt seien es für Rathausplatz und Umfeld 173 später 186.

Zwei wesentliche Bereiche umfasst die Planung für die Wallerfanger Ortsmitte. Die Hauptstraße zwischen beiden Ortseingängen sowie den Rathausplatz selbst. Entlang der Hauptstraße sollen Stellflächen in Längsrichtung entstehen, stellte Hanno Dutt vom Büro Dutt & Kist dar. „Damit bekommen wir mehr Platz für die Fußgänger.“ Mit deutlich mehr Zebrastreifen könne die Querung der Hauptstraße erleichtert werden. Ansprechender gestalten wollen Dutt & Kist sowie BGH-Plan auch den Bereich des Kriegerdenkmals an der Ecke Hauptstraße/Estherstraße.

Wesentliche Änderungen betreffen den Rathausplatz. Dort hatte Peter Alt vom gleichnamigen Architektenbüro vormals noch Reihenhäuser vorgesehen. Nun will er die Ebenen erhalten. Zwischen Maschinenstraße und Rathaus setzte Alt drei Pavillons sowie einen an der nördlichen Ecke des Brunnens. Wallerfangen könne ein „Vorposten“ von Saarlouis sein, meinte er. Also müsse die Gestaltung etwas sein, „das durchaus mit Saarlouis mithalten kann“.

„Für mich ist das nicht der große Entwurf“, urteilte eine Frau gegenüber dieser Zeitung. Und ihre Begleiterin war ebenfalls „nicht überzeugt“. Wie sie wollten auch andere Anwesende nicht mit Namen genannt werden. Darunter ein Mann, der kritisierte: „Wenn da was mit Steuergeldern gemacht wird, dann erwarte ich, dass was Vernünftiges herauskommt.“ „Was wollen die denn machen“, zweifelte ein weiterer, „das ist doch alles unter Denkmalschutz“.

Die große Linie aller drei Entwürfe ist die Öffnung der mittleren Platzfläche als Sichtachse von der Hauptstraße zum Rathaus hoch. Das Büro Alt will hier die vorhandenen Mauern erhalten. Dutt & Kist sowie BGH-Plan schlagen drei bis vier Terrassen mit Rasen vor, die jeweils vier bis fünf Meter breit wären. Bei BGH-Plan bliebe die Fläche zwischen Hauptstraße und Rathaus unbebaut. Lediglich als mögliche Variante sehen sie einen größeren Pavillon an der Ecke Haupt- und Maschinenstraße. Einen solchen Pavillon haben Dutt & Kist fest eingeplant. An der Hospitalstraße entlang wollen sie zusätzlich eine Bouleterrasse entwickeln.

Am Donnerstag traf sich die Jury ganztägig zur Bewertung der Entwürfe. Sie empfiehlt die Planung des Büros Dutt & Kist. Auf dieser Grundlage entscheidet der Wallerfanger Rat womöglich in seiner nächsten Sitzung die endgültige Planung zur Gestaltung der Ortsmitte.

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