"Der Klang ist wieder ausgewogen"

Weiskirchen. Zweieinhalb Jahre hat die Sanierung der Orgel in der Pfarrkirche "St. Jakobus der Ältere" gedauert. Mit 96 035,12 Euro schlug dies zu Buche. Jetzt hat Domorganist Josef Still den neuen Klang der Orgel präsentiert, mit Werken von europäischen Komponisten

 Der Domorganist Josef Still beim Orgenspiel in der Weiskircher Pfarrkirche. Fotos: Nimmesgern

Der Domorganist Josef Still beim Orgenspiel in der Weiskircher Pfarrkirche. Fotos: Nimmesgern

Weiskirchen. Zweieinhalb Jahre hat die Sanierung der Orgel in der Pfarrkirche "St. Jakobus der Ältere" gedauert. Mit 96 035,12 Euro schlug dies zu Buche. Jetzt hat Domorganist Josef Still den neuen Klang der Orgel präsentiert, mit Werken von europäischen Komponisten. Der Kirchenchor "Cäcilia" Weiskirchen unter Leitung von Manfred Glieden ergänzte das Konzertprogramm mit Liedern aus verschiedenen Jahrhunderten. Still, Domorganist und Orgelsachverständiger des Bistums Trier, hatte die Orgel im Frühjahr 2009 begutachtet. Das Musikinstrument hatten die Gebrüder Spät 1951 von den Gebrüdern Spät erbaut. Stills Urteil: starker Schimmelbefall. Auch waren die Pfeifenfüße nicht mehr in Ordnung. Sie waren eingesunken. "Das kann gefährlich werden, wenn die Halterungen der Pfeifen abreißen und die Pfeifen aus der Orgel fallen", befand er. Eine Renovierung der Orgel, die zwei Manuale und 33 Register besitzt, war somit unumgänglich.

Dieser Feststellung leistete der Verwaltungsrat Folge. Einstimmig beschloss er die Sanierung, bevor der Antrag an das Bistum gestellt wurde. Das Bistum gab Grünes Licht, die Renovierung begann. Die Schimmelbeseitigung war mit 44 000 Euro, die Reparatur der großen Prospektpfeifen wegen eingesunkener Pfeifenspitzen wurde mit 8268,12 Euro veranschlagt. Damit nicht genug: Die Reinigung des Pfeifenwerks, inklusive teilweiser Reparatur, Intonationsausgleich und Generalabstimmung kostete 23 000, für die nachträglich festgestellten Mängel in ausgebautem Zustand kamen 18 387 Euro hinzu, für weitere Arbeiten 2380 Euro.

Hohe Kosten erwartet

"Wir wussten, dass die Reparatur hohe Kosten verursachen würde, aber dass am Ende ein so großer Betrag von 96 035,12 Euro zusammen kam, war ziemlich ernüchternd", sagt Pfarrer Joachim Haupenthal.

Nach Abzug der Zuschüsse des Bistums muss die Kirchengemeinde 71 435,12 Euro stemmen. Private Spender haben ihren Beitrag geleistet, damit die Orgel nun in "neuem Klang" ertönt, über den sich besonders Manfred Glieden, Organist und Chorleiter in Weiskirchen, freut. "Die Orgel hat nach der Reparatur und der Reinigung des Pfeifenwerkes ein viel kräftigeres Volumen, der Klang ist wieder rund und ausgewogen", sagt er begeistert. Neben der regelmäßigen Reinigung der Pfeifen, die etwa alle 30 Jahre vorgenommen werden soll, sei auch die Stimmung der Orgel sehr wichtig, um einen optimalen Klang zu erhalten, ergänzt Glieden. Temperaturschwankungen in der Kirche bewirken eine Veränderung des Klangs der einzelnen Register. Deshalb wurden noch kurz vor dem Konzert von Orgelbaumeister Thomas Erz mit Unterstützung von Manfred Glieden die sogenannten Zungenregister (Trompete, Horn, Posaune, Basson) der Orgel gestimmt.

 Das Pfeiffenwerk sollte ungefähr alle 30 Jahre gereinigt werden.

Das Pfeiffenwerk sollte ungefähr alle 30 Jahre gereinigt werden.

"Alte Orgel - neuer Klang" - unter diesem Motto stand das Orgelkonzert, bei dem der neue Klang der renovierten Orgel zum ersten Mal zu hören war. Gemeinsam erklangen Chor und Orgel bei dem Stück "Wohl mir dass ich Jesum habe" von Johann Sebastian Bach. Zum Abschluss des Konzertes zog Domorganist Josef Still nochmals alle Register bei der Toccata aus Suite op.5 von Marcel Duruflé.

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